Für ein ordentliches
Durcheinander sorgte die Zusammenlegung
des "Teutoburger Waldes" mit dem nördlich
davon parallel verlaufenden "Wiehengebirge" zum gemeinsamen "Naturpark
Nördlicher Teutoburger Wald und Wiehengebirge". Und der südliche
Teil des Teutoburger-Wald-Höhenzuges unterhalb von Bielefeld und das
sich südlich von Horn-Bad Meinberg sich daran anschließende Eggegebirge wurden
zeitgleich zum "Naturpark Eggegebirge und Südlicher Teutoburger Wald"
zusammengeschlossen.
In vielen
neueren Straßenkarten steht daher der Naturpark-Teilbegriff "Teutoburger Wald" in grüner
Farbe direkt im Höhenzug des Wiehengebirges eingedruckt (und umgekehrt)
und taucht auch häufig innerhalb des Höhenzuges des Eggegebirges auf.
Und die Abgrenzung der
beiden so neu bezeichneten Naturparks erfolgt dann mitten im eigentlichen Teutoburger
Wald (!), an der
B 61 zwischen Gütersloh und Bielefeld, die den Schichtkamm
in einer Senke, dem sogenannten "Bielefelder Sattel" südlich
des ost-westfälischen Oberzentrums lotrecht quert.
Die nach wie vor geläufigen Namen der Höhenzüge "Wiehen-"
und "Ebbegebirge" fehlen in neuen Straßenkarten jetzt
häufig, bzw. stehen als Naturpark-Teilbegriff mit grüner Farbe im
jeweils "falschen" Höhenzug.
Noch
mehr Namen: Der Hauptzug des Teutoburger Waldes hieß übrigens
früher nur "Osning"
und ist in älteren Karten und Atlanten auch nur so zu finden. Den Begriff Egge
(wie für das Eggegebirge verwendet) trifft man als Berg- oder Bergruppen-Bezeichnung in dieser Region häufig
an: Dahinter
verbirgt sich eine bewaldete Gesteinsscholle des Bruchschollengebirges. Die einst
flachen Deckschichten in Ostwestfalen und dem Leine-Weserbergland
(überwiegend ein Deckgebirge mit Trias-, Jura- oder Kreideschichten,
also
aus dem "Erdmittelalter") wurden durch tektonische Vorgänge im Terziär
ordentlich "durchgeschüttelt" und zerbrachen in viele
Teile und kleinere Brocken, die in diesen Regionen verstellt oder sogar als "Schichtkämme"
sehr steil aufgerichtet wurden. Seit
den Bewegungsvorgängen im Terziär nagt die Erosion an den herausragenden
Schichten, insbesonders in den Kaltphasen der Eiszeiten kam es zu
mächtigen Überformungen.
Ursachen
der Mittelgebirgsentstehung |
Hier ein kleiner Ausflug zur
eigentlichen Ursache dieser Gesteins-Schrägstellungen:
Vielerorts
in dieser und den benachbarten Regionen des Weserberglandes
erklären sich die "Bruchschollenbildung"
durch Ausgleichsbewegungen der im Untergrund
liegenden mächtigern Zechsteinsalze, die aufgrund
geringerer Dichte auf Druckunterschiede durch "Wanderungen"
reagierten und teilweise sogar bis zur Oberflächenähe
hinaufdrangen. Viele Heilbäder sind in der Region beheimatet, die
an dort vorhandene Salzlager und Thermalsolequellen gründeten.
Diese druckausgleichend auftreibenden, pilzähnlichen Salzlager-Gebilde sind als "Salzstöcke"
bekannt.
Zwei Beipiele aus Nordeutschland
seien hier genannt: Die Nordsee-Insel Helgoland verdankt
ihre "Anwesenheit"
einem solchen Salzauftrieb, wie sonst ließe sich die aus der Tiefe
emporgehobene Bundsandstein-Scholle an dieser Stelle gut erklären?
Und Lüneburg "sitzt" auf solch einem Salzstock,
der bis zur Oberfläche gelangte. Die Stadt prosperierte
jahrhundertelang durch den Salzhandel.
Andere
Salzstöcke sind in den letzten Jahrzehnten dank der
deutschen Energiepolitik sehr bekannt geworden, nachdem
eine handverlesene Gruppe unter den Geologen ausgerechnet die über geologisch
kurze Zeiträume wanderungsfreudigen Salzstöcke
als "geeignetes" Endlager für radioaktiven Müll als Endlager
empfehlen...
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Touristische
Vermarktung der Region Teutoburger Wald: Gleich drei Fremdenverkehrsverbände
kümmern sich um den Höhenzug, der touristisch
unter dem Namen "Teutoburger Wald" als Einheit der drei Kleingebirge inklusive(!) dem Umland vermarktet
wird. Für den niedersächsischen
Teil ist der "Touristikverband Osnabrücker Land e.V." mit
Sitz in Osnabrück zuständig, in NRW
bearbeitet der "Münsterland Touristik Fremdenverkehrsverband e.V."
in Steinfurt einen Teil der Anfragen und das Gros der Aufgaben bewältigt
der "Teutoburger Wald Tourismus e.V.",
der Anfang 2002 von Detmold nach Bielefeld umsiedelte.
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