Allgemeines: Im mittleren Teil des Deutschen Nordens,
wo aus südlicher Perspektive die letzte Mittelgebirgsausläufer langsam
in den Untergrund abtauchen, gleich hinter dem Mittellandkanal, wo
sich ertragsreiche Lössbörden allmählich in karge Sandböden
verwandeln, da beginnt für viele
Landsleute Norddeutschland: Und das ist zunächst einmal ein riesiger Sandkasten
zwischen Hamburg und Hannover, von den Gletschern des Skandinavischen
Inlandeises in drei Kaltzeit-Attacken plattgeschoben und beim Rückzug
jeweils ausgestattet mit endlosen Grund- und Endmoränen, Kies- und Sanderflächen
in allen Variationen.
Jahrhundertlang blieb diese Region zwischen
Hamburg und Hannover eine
von Menschen gemiedene, wenig fruchtbare Hochlandfläche aus Sand, vielerorts
von unheimlichen Mooren durchzogen. Raubbau am Naturwald
vom Mittelalter bis in die Neuzeit ließ dann die alten Wälder schrumpfen.
Nachrückende Bäumchen fielen der Dauer-Fresslust von Rindern, Schweinen und Schafen zum
Opfer. Aber wie immer wusste Mutter Natur sich selbst zu helfen: Sekundärbewuchs
wie Heidekraut, Besenheide und das lichthungrige Wacholder eroberten
die geschundene Landschaft und verzaubern die Heide heute jedes
Jahr im Herbst in
ein grün-violettes Farbenspiel: Gewachsene Kulturlandschaft
mit Naturschutz-Prädikat! Deutschlands größte
Heidelandschaft erstreckt sich zwischen Aller und der Unteren Weser im
Südwesten und der Elbe im Nordosten: Die Nordsüd-Ausdehnung beträgt
rund 110 km, die Breite schwankt zwischen 70 und 130 km.
Touristisch wird die große Region nur über
die Landkreise weiter differenziert, regional unterscheiden die
Bewohner Nord- und Südheide. Bei den Besuchern stehen die Fachwerk-Innenstädte
von Celle und Uelzen ebenso hoch im Kurs wie die alte Salz- und
Hansestadt Lüneburg. Hauptattraktion ist natürlich
das Naturschutzgebiet
"Lüneburger Heide" in der Nordheide rund um den 169 m hohen "Wilseder Berg"
mit dem gleichnamigen Dorf Wilsede, das allerdings nur
per Pedes oder mit Pferden zu erreichen ist.
Auch zum Motorradwandern
lädt dieser Landstrich ein, bietet doch gerade die Heide etwas "Relief"
im sonst meist brettflachen norddeutschen Tiefland.
|
Sehens-
wert
Auch
im Norden verlockt der Süden: Mediterranes Flair im Gifhorner
Mühlenmuseum © Red. RIDER´S GUIDE |
Sehenswertes: Ergänzungen folgen in Kürze
Das Deutsche
Erdölmuseum Wietze zeigt alles Wissenswerte über Entstehung,
Gewinnung und Einsatzzweck des "schwarzen Goldes". Nanu,
Erdöl
in der Heide? Aber hallo: Altbiker können sich vielleicht noch daran
erinnern, das
aus dem "Feld Wietze" um 1908 knapp 80 % der gesamten
damaligen deutschen Erdölproduktion zutage gefördert wurde. Und
im Jahr
1858 wurde hier eine der weltweit ersten Erdöl-Bohrungen niedergebracht!
Das Museum zeigt einige Originale aus dieser Zeit und viele Nachbauten. Und erklärt
natürlich alles Wissenswerte rund um´s klebrige Gold (Schwarzer Weg 7-9, geöffnet Di-So v. 10-17 h,
von Juni - Aug. bis 18 h).
In der Südheide zauberte der
gelernte Schaufenster-Designer
Horst
Wrobel eine eindrucksvolle
Parkanlage vor die Tore der Stadt Gifhorn, den 1980 eröffneten Internationalen Wind-
und Wassermühlenpark. Auf über 15 ha Fläche können im
Freilichtmuseum zwölf Mühlen in
Originalgröße mit jeweils individuell dazu gestalteter Teich- oder Flusslandschaft
besichtigt werden.
Häufig glich dieses Megaprojekt einem Kampf Don
Quixotes gegen Windmühlflügel der Politik, aber der Pionier
Wrobel entwickelte seinen Freizeitpark unermüdlich weiter und sich selbst zu einem weltweit
anerkannten
Mühlenspezialisten. Seine in früheren Zeiten aus Liebhaberei leidenschaftlich konstruierten
Miniatur-Modellmühlen sind im zentralen Hauptgebäude in einer eigenständigen
Ausstellung zusammengefasst. Für Mühlenfans ist dieses Freilichtmuseum natürlich
ein absolutes Muss!
Eine Helmabgabe ist im zentralen Ausstellungsgebäude möglich (nördl.
am Gifhorner Stadtrand gelegen, Bromer Straße, im Sommerhalbjahr tgl. von 10-18 h geöffnet,
Eintritt € 7,00).
Schnell-Index (PLZ
für Routenplaner und Tel. f. Nachfragen): 21075 Celle, (Historische Altstadt,
frei zugänglich); 21075 Gifhorn (Internat.
Wind- und Wassermühlenpark, Tel. 05371/ 55466) 29323 Wietze (Deutsches
Erdölmuseum Wietze, Tel. 05146/ 92340, Fax 92342);
|
Literatur & Karten
|
Literatur
& Karten:
Geser, Rudolf: Die schönsten Motorradtouren
in Deutschland, (Teile der Tour 40 "Alpen-Ostsee, 4. Abschnitt:
Vom Harz zum Timmendorfer Strand"),
Südwest-Verlag, München. 1. Auflage 2000, ISBN: 3-517-06192-1, € 25,-
Schröder, Ralf, "Motorradtouren in Norddeutschland",
mit herausnehmbaren Roadbooks, Reihe Steiger Motorradführer,
(hier Tour 8 "Heidschnucke, Salzkarre und Hansekoggen: Von
Celle nach Lübeck"), Steiger
Verlag, Augsburg, Erstauflage 1999, ISBN 3-89652-164-0, (nicht mehr lieferbar, alter Preis umgerechnet
€ 10,12)
Karten
(beschichtet):
DIE MOTORRAD GENERALKARTE, Blatt 4 "Bremerhaven - Emden -
Osnabrück",
Maßstab 1:200.000, aufgeklappt 137 x 40 cm,
reißfest & wasserabweisend, inkl. Treffs, Werkstätten
u.a. Infos, MAIRDUMONT, Ostfildern, Ausgabe 2005, ISBN 3-8297-2089-0, € 5,90
DIE MOTORRAD GENERALKARTE, Blatt 5 "Hamburg -
Bremen
-
Hannover",
Maßstab 1:200.000, aufgeklappt 137 x 40 cm,
reißfest & wasserabweisend, inkl. Treffs, Werkstätten
u.a. Infos, MAIRDUMONT, Ostfildern, Ausgabe 2005, ISBN 3-8297-2090-4, € 5,90
Motorradkarte Lüneburger
Heide mit Ausflugszielen,
Einkehr-, Freizeittipps- und Tourenvorschlägen, Maßstab
1:200.000, laminiert, abwaschbar, beliebig faltbar, PUBLICPRESS-Verlag,
Geseke 2004, ISBN 3-89920-245-7,
€ 4,95,
Karten
(Papier):
DIE GENERALKARTE - pocket, Blatt 5 "Hamburg Bremen
-
Hannover",
Maßstab 1:200.000, MAIRDUMONT, Ostfildern,, Ausgabe 2002, ISBN
3-8297-2004-1, € 4,95
Falk-Regionalkarte, Blatt 5 "Hamburg - Hannover - Magdeburg",
Maßstab 1:150.000, MAIRDUMONT, Ostfildern,, Ausgabe 2000, ISBN: 3-8279-1805-7, € 6,50
|
Hollenstedter
Hof am Markt © Hollenstedter
Hof
|
Hotels/Pensionen: Der Hollenstetter
Hof, rund 25 km vor den südwestlichen
Toren Hamburgs gelegen, bietet sich als idealer Ausgangspunkt
zum Touren durch die Nordheide, durch
das "Alte Land",
zur Nordseeküste oder in die Hansestadt Hamburg. Unter den bikerfreundlichen Häusern
zählt das von
Familie Meyer-Hoppe geführte Hotel zu den "Altvorderen" und
bietet jede Menge Wohlfühl-Atmosphäre
.
Heinrich Meyer-Hoppe zaubert auf Wunsch selbst ausgearbeitete Roadbooks
mit besonderen Fahrvorschlägen hervor.
Hotel
Restaurant MINOTEL Hollenstetter
Hof, Am Markt 1, D-21279 Hollenstedt, Tel. 04165/ 21370, Fax
04165/ 8382, Tourer-Wochenendpauschalen, Garage im Preis enthalten,
Trockenraum, ausgearbeitete Roadbooks, kleine Werkstatt, Grillmöglichkeit
nach Absprache, Mitgliedsbetrieb von MotoRoute,
der motorradfreundlichen Hotelkooperation. Anzeige:
21279
|
Hollenstedt (Nordheide)
|
MotoRouteHotel Hollenstedter
Hof Am Markt 1 Tel. 04165/ 21370
|
H **/ ***
|
|
|
Bikeranteile
am Wochenende (ca.)
|
bis
10 %
|
10-25 %
|
25-50 %
|
50-75 %
|
75-100 %
|
|
|