Biker- Treffs
Die
neue Bavaria-Alm auf dem Torfhaus-Parkplatz an der B 4 © Red. RIDER´S GUIDE
Sehen und
Gesehen werden: Norddeutschlands höchster
Motorradtreffpunkt auf dem Torfhaus-Parkplatz an der B 4 © Red. RIDER´S GUIDE
Das Höchste
im Norden: Blick vom Torfhaus zum 1142 m hohen Brocken, mitten im Nationalpark
Harz © Red. RIDER´S GUIDE
Stärkung
an der Staumauer der Okertalsperre © Red. RIDER´S GUIDE
|
Biker-Treffpunkte:
Es gibt einen Mammuttreff und sonst nicht viel Konkretes: Der bekannteste,
fast ganzjährige und ganztägige Biker-Treffpunkt ist ein
Parkplatz in der winzigen, zu Altenau zählenden Ortschaft
Torfhaus auf der mit rund 795 m üNN im
Harz höchsten motorisiert anfahrbaren
Erhebung, direkt an der "B 4"
zwischen Braunlage und Bad Harzburg. Eine WebCam
zeigt den aktuellen Trubel, der seit dem Bau von "Bavaria-Alm"
und "Nationalparkhaus" direkt auf der früheren Treff-Fläche
deutlich kleiner und ruhiger wurde. Vor dem Umbau hielten an schönen Wochenenden
auf
dem Großparkplatz schon mal über den Tag verteilt mehrere hundert Motorradfahrer. Einen Haltestopp am
touristisch stark frequentierten Torfhaus einzulegen, lohnt sich
immer noch allein
für die tolle Aussicht auf den gegenüber liegenden Brocken, dem höchsten
Harzer Berg, gelegen im benachbarten Bundesland Sachsen-Anhalt.
Die Nationalparkverwaltung und der "BUND Deutschland e.V." betreuen
das sehenswerte Informationszentrum zum "Nationalpark Harz" (tgl. von 9-17 h geöffnet,
Eintritt frei),
deren Vorläufer schon vor der Neueröffnung im Mai 2009 auf der gegenüberliegenden
Straßenseite lag.
Info:
Veränderungen auf dem "Torfhaus" |
Der Bikertreff "Torfhaus",
einer der bekanntesten Motorradfahrer-Treffpunkte Norddeutschlands, veränderte
sich in den letzten zehn Jahren rapide:
Im November 2005 begannen direkt auf dem beliebten Treffpunkt Bagger
mit ihrer Arbeit
und bereits
seit Mitte August 2006 lockt auf diesem Areal
ein großes Gastronomie-Gebäude, die Harzer Ausgabe
der "Bavaria-Alm",
mit ihren kulinarischen Angeboten.
Ein Investor aus
Hildesheim, die Lüders-Gruppe, erwarb vom Bund mit
Zustimmung des Goslarer Landkreises Teile des Parkplatzes,
um dort eine "Torfkate" zu bauen. Der Coup,
in Wirklichkeit ein Eventgasthof nach "alpenländisch-bayerischem"
Vorbild bauen zu wollen, flog erst auf, als der
Investor dazu
erforderliche Änderungsanträge des bereits genehmigten
Bauplanes einreichte, nach allgemeiner Zustimmung
des ersten Planes, in dem auch ein Nationalpark-Infozentrum,
Duschen für Skifahrer u.a. in Aussicht gestellt waren.
Da gleichzeitig knapp 500.000 € Zuschüsse aus EU-Mittel
flossen,
entbrannte ein ordentlicher Streit um das Konzept und besonders
um den Namen, zumal der Torfhaus-Gipfel
mitten im "Nationalpark Harz" liegt. Am Ende
aber setzte sich der Investor,
der mittlerweile in Hannover, Hildesheim und Herne drei weitere
baugleiche "bayerisch" geprägte Almen betreibt,
erfolgreich durch. Gleichzeitig erwog seit
längerem die
für Torfhaus zuständige Gemeinde Altenau, auf dem Gipfelparkplatz
Parkgebühren zu erheben, um die arg gebeutelte Gemeindekasse
aufzubessern. Für den Gegenwert von nur "einem Euro" ging
der Großparkplatz vom Bund an die Gemeinde über, die von
nun an für den aufwändigen und teuren Winterdienst zuständig war. Die Gastronomen vor Ort waren
allesamt von dieser Entwicklung verstimmt, hatten
aber Jahrzehnte lang am Standort Torfhaus, der anfahrbaren
"Goldgrube mit Brockenblick",
selten mit Blick nach vorne auch nur ein paar Mark investiert.
Oder den Gebäudebestand aus den 1950iger
bis 70er Jahren bereits an Spekulaten verscherbelt, mit der Folge, dass dieser Gebäude auf dem gut besuchten Torfhaus-Berg
seit Jahren leer stehend verfielen.
Anfang 2008 folgte
im zweiten Bauabschnitt dann das
versprochene, neue Nationalparkzentrum, direkt am Brockenblick-Aussichtspunkt vor den beiden früheren
Imbissbuden: Platz
zum Parken ist seither vorne auf dem alten Treffpunkt nur
eingeschränkt (aber zur Zeit noch gratis) vorhanden. Der weiträumige, hintere Teil des Groß-Parkplatzes
ist zwar von
den Umbau-Aktivitäten bislang nicht betroffen gewesen, doch abseits
von den Versorgungseinrichtungen kommt das Abstellen
der Zweiräder für die Biker nicht
in Frage, zumal seit 2009 hier eine Parkplatz-Benutzungsgebühr
von anfänglich täglich 1 €uro erhoben wurde. Mittlerweile
hat der Investor den Parkplatz von der Gemeinde gepachtet und verlangt
auch 1 €, allerdings pro Stunde...
Von 2012 bis Mitte 2013 glich der
Kern der Ortschaft Torhaus
einer Großbaustelle: Die Investorengruppe um
die Bavaria-Alm hatte nach zähen Verhandlungen
alle Grundstücke der ehemaligen
Gastronomiebereiche von den Eigentümern aufgekauft und jetzt
den Kahlschlag gewagt:
Fast der gesamte Gebäudebestand der früheren Gastronomie
wurde auf dem Torfhausberg abgerissen, bzw. in kürzester Zeit durch
moderne Gebäude ersetzt: Das neu entstandene
"Harz-Ressort" mit mietbaren Ferienwohnungen
in Form von Doppelhaus-Blockhütten ist nicht jedermanns
Sache, aber immerhin wurde auf dem Torfhausberg neben den bereits
vorhandenen Ferienheimen
und der Jugendherberge erstmals ein vorzeigbares touristisches
Übernachtungsangebot geschaffen.
Der Fertigtigstellungstermin "Mai 2013" konnte nach
dem vorher gehenden harten Winter zunächst nicht eingehalten werden,
im Juli war es dann endlich soweit: Nach der Eröffnungsfeier
mit dem in dieser Zeit amtierenden niedersächsischen
Ministerpräsidenten Wulf konnten
die ersten Gäste ihre Betten beziehen. Mittlerweile gibt es ein weiteres
Restaurant Halali
und Einkaufsmöglichkeiten
bei einem Outdoor-Austattungsspezialisten im Gebäude
des Oberharz-Tourismus (betrieben von der GLC Glücksburg
Consulting AG). Diverse Nationalpark-Events
der Ranger und anderen Anbieter runden das Freitzeitangebot ab.
Zur Zeit (2017) wird das Ressorts
westlich von der B4 erweitert und vom Erfolg angetrieben wird ein ähnliches Projekt
im Ostharzer Ort Schierke aufgelegt.
Aktuell können (nur)
Biker auf einem kleinen Parkplatz direkt vor dem Torfhaus-Nationalparkhaus
kostenlos parken und in unmittelbarer Nähe das Gastronomieanbebot
von der Frittenbude über ein das Restaurant
bis zur bayrisch verspielten Alm nutzen, alle Einrichtungen
sind nur wenige Schritte entfernt. Auch gibt es
hier immer noch Benzingespräche, aber von der ursprünglichen
Atmosphäre ist trotz der schönen neuen
Gebäude mit ihrem verbesserten Serviceangebot leider
nicht viel geblieben. Im Nationalparkhaus
hängt eine Tafel zur Geschichte der Torfhaus-Bebauung,
die auch ein SW-Foto vom alten Gewimmel auf dem Groß-Parkplatz
zeigt - hier kann sich jeder einen vergleichenden Eindruck
verschaffen...
Mit Spannung bleibt abzuwarten, welchen Stellenwert die Motor-Biker in den
zukünftigen Konzepten einnehmen werden: Fest steht, dass die Motorradfahrer im Harz
mittlerweile einen der bedeutendsten touristischen Anteile stellen, während
viele andere Besuchergruppen stark rückläufig sind.
Aber
das wurde offensichtlich noch nicht wirklich erkannt:
Einige Abgeordnete im Kreistag von Goslar (in dessen
Landkreis große Teile des Westharz hinein fallen), der Stadt,
die sich nach eigenem Bekunden "motorradfahrerfreundlich"
darstellt, forderten immer wieder
lautstark
erste Motorrad- Streckensperrungen für den Hochharz... Ein
weiteres Problem im "Bikerparadies Harz" sind die häufig
aufgrund
leerer öffentlicher Kassen nur notdürftig geflickten Asphaltbelege und
besonders die vielen
nicht entschärfte Leitplanken,
die Jahr für Jahr
bei verunfallten Bikern am Ende der Rutschpartie nicht
selten
für einen tödlichen Ausgang sorgen. Die unter norddeutschen Flachland-Bikern verbreitete Unerfahrenheit
beim Befahren von Gebirgsstrecken führt leider immer wieder
zu Unglückssituationen, besonders nach zu schnell
angefahrenen
Kurven. Da hilft auch die regelmäßige sommerliche Jagd auf sportlich
reisenden Bußgeldkandidaten nur wenig. |
|
Die unter norddeutschen Bikern sehr beliebte kurvige Steilstrecke über die "B 4" zwischen
Torfhaus und
Bad Harzburg gilt mit ihren Geschwindigkeitsbegrenzungen als
beliebtes Jagdrevier der Ordnungshüter. Zusätzlich zur flexiblen
Überwachung wurden in den letzten Jahren mehrere
stationäre Blitzer errichtet (allein drei davon aus Lärmschutzgründen an der Schnellstraße
durch Bad Harzburg, zwei weiterer im Umfeld des "Harzburger Dreieck"
(Verbindung von und nach Goslar). Ganz allgemein sei Bikern &
Autofahrern für den Harz wie
für alle Gebirge ein
defensiver Fahrstil ans Herz gelegt:
Viele Unfälle sind auf Selbstüberschätzung im Anfahren der unübersichtlichen,
Gebirgskurven zurück zu führen. Und weil es Jahr für Jahr zu tödlich
endenden Unfällen kommt, werden an schönen Sommertagen und besonders an
den Wochenenden mit Brückentagen unregelmäßig groß angelegte Kontrollen der motorisierten
Biker
durchgeführt, nicht selten gleich unter der Anwesenheit von TÜV-Sachverständige, um die
ABE-Sünder heraus zu fischen.
Wie bekannt treffen sich
in ganz Europa Biker
immer gerne an Stauseen, und da der Harz mit Bikern und Stauseen
reichlich ausgestattet
ist,
entwickelten sich hier auch beliebte Tagestreffs: Im Westharz werden die
Sperrmauern von Oker- und Innerste-, im Südwesten Oder-
und Sösetalsperre gerne angesteuert, zumal sie
an schönen Routen liegen! Die Grane-, Söse-, Rappbode-
und die nicht anfahrbare Eckertalsperre
sind reine Trinkwasserreservoire ohne Bade-, bzw. sonstige Wassersportmöglichkeiten,
alle anderen Seen bieten vielfältige Sportangebote. Im Ostharz
galt
der
Parkplatz an der mit 106 Höhenmetern höchsten Staumauer Deutschlands,
der Rappbode-Talsperre
bei Rübeland als beliebter Treffpunkt, dort ist es aber in den letzten
Jahren beschaulich ruhig
geworden. Die Straße, die über die Mauerkrone führt, wurde erst
2003
gründlich saniert. Eine Aussichtsplattform (Zutritt € 1,50) mit dem Infoservice
der Harzer
Urania e.V. erreicht man in nur wenigen Schritten, auch Imbissbuden
& Toiletten sind hier vorhanden.
In der
bikerfreundlichen Westernstadt Pullmancity-II (benannt nach dem Mutterunternehmen
bei Passau), finden regelmäßige Kawa- und Harleytreffen statt (bei Hasselfelde,
tgl. von 10 - 01 h, Eintritt 12 €, Übernachtungsmgl. im Wildwest-Stil
im "Grand Silver Star Hotel").
Urige Blockhaus-Übernachtungsmöglichkeiten
(auch für größere Gruppen und nur nach Voranmeldung!) mit reichlich Platz für Biker- oder Oldtimertreffen, bietet das Betreiberteam der restaurierten Odertaler Sägemühle,
bei Bedarf inklusive Speis und Trank, ebenso allerhand Souvenirs (tgl. v. 12-19 h, Di Ruhetag,
im Odertal an der B 27 zw. Bad Lauterberg
und St. Andreasberg, ca. 1 km oberhalb des Oderstausees gelegen
- weit
außerhalb geschlossener Ortschaften).
Für eine urige Kaffee- oder Currywurst-Pause ist der Biker im Altenauer
Schneewittchen
gut aufgehoben (Ortsausfahrt
an der B 498 in Rtg. Harzhochstraße, geöffnet v. 11 -
22 h, Mo Ruhetag, in der Nähe der gut ausgeschilderten Badetherme).
Schnell-Index (PLZ
für Routenplaner und Tel-Nr. für Nachfragen): 38707
Altenau-Torfhaus (Parkplatz an der B 4, frei zugänglich); 38707
Altenau-Torfhaus/ Nationalparkhaus Torfhaus 05320/ 263); 38707
Altenau, (Schneewittchen, Auf der Rose 9 /B 498, Tel. 05328/ 980211); 38889 Rübeland (Parkplatz
Rappbode-Talsperre, von Rübeland frei zugänglich); 37431 Bad Lauterberg (5th Rock Avenue, Tel. 05524/5567); 37444 St.
Andreasberg (Odertaler Sägemühle, Tel. 05582/999909).
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Sehens-
wert
Gebändigte
Wasserkraft: Blick von Schulenberg auf die Westharzer Okertalsperre © Red. RIDER´S GUIDE
Treffpunkt der Hexen:
Der als Blocksberg
verehrte Brocken © Red. RIDER´S GUIDE
Wellnesstraum mit
Flair des Mittelalters: Hotel Kaiserworth am Goslarer Marktplatz © Red. RIDER´S GUIDE
Lauf der Bergleute: Glockenspiel
am Goslarer Marktplatz © Red. RIDER´S GUIDE
Taschenspielertrick: Wasserfall
im Okertal © Red. RIDER´S GUIDE
Bizzares Königreich
im Nordharz: Romkerhall
im Okertal © Red. RIDER´S GUIDE
Riechen, Schmecken,
Anfassen: 1.500 Kräuterpflanzen mit Feuchtbiotop, Steingarten
und Wasserfall locken nach Altenau © Red. RIDER´S GUIDE
Skandinavien
läßt grüßen: Stabholzkirche in Hahnenklee © Red. RIDER´S GUIDE
Glück auf und ab
ins Reich
der Zwerge: Einfahrt ins Silberbergwerk Lautenthal © Red. RIDER´S GUIDE
Fachwerkperle
in
der "Bunten Stadt":
Das Rathaus von Wernigerode © Red. RIDER´S GUIDE
Besenwesen
mit Feuerstuhl
in Wernigerode © Red. RIDER´S GUIDE
Bikerherz,
was willst du mehr? © Red. RIDER´S GUIDE
Ohne
Mittelstreifen: Fahrtwind-Highlight im Tal der Warmen Bode © Red. RIDER´S GUIDE
Geburtsort
des Bauernpredigers Thomas Münzer: Das Fachwerkstädtchen Stolberg
im Harz: © Red. RIDER´S GUIDE
Landschaft
mit weißem
Kragen: Südharzer Zechsteingips bei Bad Sachsa © Red. RIDER´S GUIDE
Keimzelle
der Christianisierung: Zisterzienserkloster Walkenried als frühe
dritte
Gründung dieses Ordens in Deutschland © Red. RIDER´S GUIDE
Geburtsstätte der Rhume: Türkisfarbene
Karstquelle bei Duderstadt im Eichsfeld (südliches Harzvorland) © Red. RIDER´S GUIDE
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Sehenswertes: Die Harzer Ortschaften sind seit Jahrzehnten
gut auf Tourismus eingestellt. Überall - auch im Ostharz - gibt es reichhaltige
Übernachtungs-, Besichtigungs- und Freizeitmöglichkeiten,
insbesondere Schaubergwerke, Schauhöhlen, Glasbläsereien, Lehrpfade und
Tierparks.
Obwohl der Harz als "erstes"
Mittelgebirge von norddeutschen
Kurvenfans gerne
unter die Räder genommen wird, gab es hier lange Zeit einen erstaunlichen Mangel
an Motorradfahrer-Literatur, an typischen Gastronomietreffs
und auf Bikerbedürfnisse
spezialisierten
Hotels, was sich seit des Jahrtausendwechsels deutlich verbessert hat. Die Fremdenverkehrsverbände
hielten schon immer ein reichhaltiges und breit gefächertes Prospektmaterial für alle Teilregionen und Themen
bereit und auch der Buchhandel bietet eine sehr große Auswahl allgemeiner
Literatur über den Harz.
Nord- und Hochharz: Durch den
Erz- und besonders den
Silberbergbau
schufen die reich geworden Goslarer
Bürger bereits im Mittelalter einen der schönsten Marktplätze Deutschlands
und später das Kämmereigebäude (heute das Hotel Schiefer) mit seinem Glockenspiel, deren
Figurenlauf heute noch täglich dreimal die Geschichte der Bergleute
darstellt.
Die Altstadt von Goslar überzeugt nicht nur Fachwerkfans mit ihren bunten Schnitzereien
und den gleichzeitig hier dominierenden Schieferdächern.
Die riesige Kaiserpfalz der alten "Reichshauptstadt" und die
alten Hospize
versetzen die staunenden Besucher direkt ins Mittelalter zurück.
Einen kleinen Vorgeschmack liefert ein virtueller Stadtrundgang
im Goslarer WEB-Portal
oder die Bildervielfalt des Hobbyfotografen und Reiseführer Raymond
Faure in seinem Goslarer
Bilderangebot.
Nicht
nur am westlichen Zugang zur Fußgängermeile rund
um den Marktplatz, direkt an der Marktkirche
"St. Cosmas und Damina" mit ihren unterschiedlichen Türmen,
bietet die Kaiserstadt kostenlose Motorradparkplätze an: "Biker Welcome!"
Seltsamerweise schummeln sich fast
täglich sehr viele "Möchte-Gern-Bikes" aus der Pedalenfraktion darunter...
Der
Nordturm
der Marktkirche ist seit 2004 an Wochenenden zur Erstürmung freigegeben (Fr/Sa/So
v. 11 - 16 h € 2.-). Tafeln am Turmeingang erinnern
an seine Verwendung als ehemaliger Nullpunkt der Landesvermessung auf 10°25´44" östl. Länge
und 51°54´24" nördl. Breite: Der ebenerdige angebrachte
Metallnagel
in der Außenmauer liegt genau auf 267 m üNN.
Am südlichen Stadtrand,
unweit vom Rammelsbergwerk, führt eine Auffahrt auf
erste Harzer Höhen zur versteckt gelegenen Berggaststätte "Maltermeisterturm"
(tgl. ab 11 h geöffnet): Von der Aussichts-Terrasse genießt man einen
schönen Rundblick über
die historische Kaiserstadt mit ihren vielen Kirchtürmen, der frühmittelalterlichen
Pfalz und den stillgelegten Bergwerksanlagen (Auffahrt zum Turm
in Rtg. "Rammelsberg-Museum" und am Anfang der Stichstraße
bergaufwärts Rtg. "Maltermeisterturm" abbiegen). Neu
eröffnet und zum Besuchermagneten entwickelte sich seit auf den
westlichen Berghöhen über Goslar die Steinberg-Alm
zum Rösner (die Kaiserstadt über die Straße "Claustorwall"
südwärts verlassen, vom Parkplatz noch einige Meter per Pedes notwendig).
Unter den vielen schönen Harzer Bergbaumuseen
und Schaubergwerken wie z.B. in Clausthal-Zellerfeld, Altenau oder
Lautenthal hatte die Redaktion jahrelang das Goslarer "Rammelsberger Bergbaumuseum" hervorgehoben: Eine Grubenfahrt
in das angeschlossene Besucherbergwerk mit dem historischen "Roederstollen"
versetzt den Besucher zweihundert Jahre zurück und lässt
ihn untertage riesige Wasserräder und die "Harzer Fahrkunst"
bestaunen. Die 1988 endgültig aufgegebene, vermutlich weit über 1000 (!)
Jahre alte Goslarer Bergbauanlage wurde gleichzeitig mit der Altstadt
als "Weltkulturerbe der Menschheit" in die UNESCO-Liste
aufgenommen. Der "Rammelsberg" ist damit Deutschlands
erstes "Weltkulturerbe der Technik" (tgl. von
9-18 h, letzte Führung 16.30 h, Eintritt für
Museum und Bergwerk ab € 13,00,
nur Museum 7 €).
Allerdings ist den Goslarern, dank Heinrich Heine bereits in
der Weltliteratur mit wenig Lob bedacht, das Weltkulturerbe-Prädikat
offensichtlich zu Kopf gestiegen. Zwei Museums-Geschäftsführer hat
die Stadt als Mitgesellschafter bereits verschlissen, monatelang lief 2005 die WEB-Seite
nicht richtig und bei unserem erneuten Testbesuch Anfang 2008 waren
die Mitarbeiter trotz der saftigen Eintrittpreises eher lustlos unfreundlich.
Als Krönung stand im Eingangsbereich (als Überbleibsel der Weltausstellung
von Hannover) eine völlig ausgeleierte und im Ton defekte
Touchscreen-Multimediasäule, die in besseren Zeiten wohl einen guten
ersten Eindruck vermittelt hat. Das ist ein kaum zu überbietendes Armutszeugnis bei einer
Einrichtung dieser Art!
Die dem Vorbild
nordischer Stabholzkirchen nachgebaute evangelische Gustav-Adolf-Stabkirche (geöffnet tgl. v. 10.30-17 h)
lockt nicht nur Skandinavien- und Konzertfans in den Goslarer Kurort Hahnenklee-Bockswiese
in luftige 500 Meter Höhe. Der touristisch
geprägte
Ort eignet sich gut als Basislager für unternehmungslustige
Wochenend-Tourer: Denn nach getaner Tagesfahrt ist hier
abends immer etwas los und in Fußweite erreichbar.
Weitere Harzer Highlights: Das wildromantische
Okertal mit seinen urigen Granitfelsfiguren und dem in Deutschland
einzigartigen und skurrilen "Königreich Romkerhall" dem kleinsten Königreich
der Welt, gegenüber dem nicht wirklich natürlich entstandenen, aber
mit 64 Meter immerhin eindrucksvoll hohen
Romker
Wasserfall (aktuell im
Jahr 2016 abgestellt?!).
Altenau
überzeugt im rustikalen Harzer Holzbaustil. Und seit kurzem kann
das hübsche Bergstädtchen mit einer weiteren Attraktion aufwarten:
Nach eigener Werbe-Aussage lockt Europas größter "KräuterPark"
auch so manche Bikernase in die Gewürzkräuter-Gallerien am östlichen
Ortsausgang (Richtung Torfhaus, Eintritt 3,50 €).
Weiterhin einen Besuch wert ist das bekannte Bergwerkmuseum in der Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld,
die Iberger Tropfsteinhöhle
bei Bad Grund und im selben Ort das Uhrenmuseum.
Touristisch populär ist der Wintersportort Braunlage
mit dem 971 m hohen Wurmberg, dem höchsten Berg Niedersachsens,
der im Nationalpark gelegen nur per Pedes oder Seilbahn
zu erreichen ist. Neuster Gag am Wurmberg ist die kombinierte Fahrt
mit Seilbahn und bergab mit einem Monsterroller auf nichtasphaltierte
Pisten.
Die Bergstadt Sankt
Andreasberg gibt sich motorradfahrer- freundlich: Die Tourismus-Info
hält Tourenvorschläge bereit und jährlich im Februar veranstaltete
der Ort sein Gespannfahrer-Wintertreffen im Kurpark. 2009 folgte
das erste Internat. Gespannfahrer-Treffen im Sommer (7.-9. Aug.).
Das Städtchen
mitten im Oberharz gründete auf ergiebige silberhaltige Erzgänge
und wie fast überall in der Region wird die bis 1910 betriebene Grube
Samson heute noch zu musealen Zwecken "befahren".
Als einzige im Harz ist die alte Übertageanlage im Originalzustand
erhalten und dient zusammen mit einem kleinen Teil der berühmten, von Goethe 1777
besuchten Grube als "Historisches Schaubergwerk". Die "Harzer
Fahrkunst" mit ihren bewässerten Antriebsrädern ist nur hier
noch im Originalbetrieb zu besichtigen und auch andere technische
Wunderwerke verführen zum Anhalten & Absteigen (Museum tgl.
v. 8.30-16.30 h, Führung in die Grube tgl. um 11 h und
14.30 h, Gruppen nach Voranmeldung, ca. 1 Std, Eintritt 5,50 €). Im Gebäude-Ensemble lauert eine weitere Überraschung, das Harzer-Roller-Museum:
Käsegourmets
werden allerdings ebenso enttäuscht die Nase rümpfen, wie schon
neugierig gewordene Zweirad-Fans. Im Obergeschoss des Gaipels dreht
sich nämlich alles um die kleinen, aber lautstarke Singvögel, mit deren Aufzucht
früher so manche Harzer Familie ihre kargen Einnahmen aufbessern
konnte. Dieser Roller bewahrte so manchen Kumpel im Berg vor dem
Tod: Wenn der Vogel in seiner Box verstummte oder sogar bewußtlos
von seinem Greifplatz fiel, bestand Kohlenmonoxid-Gefahr! In diesem
geruchlosen Gas, das sich schwerer als Luft mancherorts in schlecht
belüfteten tiefen Gruben sammelte, gab es statt Sauerstoff zum Atmen
eine Einladung vom hier lauernden Sensenmann...
Vor der Weiterfahrt lockt am Matthias-Schmidt-Berg
die 550 m lange Sommerrodelbahn
mit sechs
Steilkurven zu Schräglagenabenteuern der etwas anderen Art (tgl.
v. 9.30-17.45 h, eine Berg-& Talfahrt 3,50 €).
So
manches Schmankerl bietet eine
Tour entlang des nördlichen Harzrandes durch Sachsen-Anhalt. Gleich
hinter der alten "Grenze" wartet mit Ilsenburg ein
idyllischer Ort mit imposantem
Blick zum hier sehr nahen Brocken. Im Ortszentrum an der anfahrbaren
Seen- und Parkanlage kann man
eine gemütliche Eis- oder Imbisspause einlegen. Der Eisenkunstgußbetrieb "Fürst
Stolberg Hütte Ilsenburg" bietet (eigentlich)
von Mo - Fr
jeweils um 10 h und 14 h Betriebsbesichtigungen mit Schaugießen
an (Achtung, zur Zeit geschlossen, Stand 2015).
Hinter Ilsenburg
lohnt der Stopp für einen Blick ins frisch renovierte Kloster Drübeck,
heute eine Erholungs- und Fortbildungseinrichtung der Evangelischen Kirche.
Die Kloster- und Stiftskirche
St. Vitus überzeugt mit ihrer schlichten und strengen frühromanischen
Bauform und Ausstattung. Sie ist Anfahrpunkt der Tourismusroute "Straße
der Romanik". Aber auch Architekturbanausen sollten für
diese Klosterkirche eine Haltepause einlegen: Der kurze Aufenthalt
in dem rund 1000 Jahre alten Gotteshaus ist ein wirklich ergreifender
Moment der Ruhe und Besinnlichkeit.
Wernigerode,
nach dem Dichter Hermann Löns die "bunte Stadt"
genannt, lockt
mit schön verzierten Fachwerkhäusern und der ab 2004 frisch sanierten Bummelmeile.
Highlight ist das spektakuläre Rathaus aus dem Mittelalter: Wer eines Tages vor
einem Standesbeamten Lippenbekenntnisse verkündet und dabei sein
Versprechen anderswo als in Wernigerode abgibt, ist selber Schuld. Schon zu DDR-Zeiten
gehörten Rathaus und die Altstadt zu den staatlichen
Vorzeigeprojekten. Leider ist das mit dem Parken in Wernigerode so eine Sache
und auch zum Schloss
(tgl. von 10-18 h, im Winterhalbj. bis 17 h, Eintritt 6,00 €),
das immer wieder von den Harzer Höhen grüßt, kann man
nur per Pedes oder mit der Schloss-Bimmelbahn hinauf. Am Ende der
östlichen Fußgängerzone bietet sich der große Parkplatz "Anger" an, von dem für Fußfaule eigens
zwei eingesetzte Stadtbähnchen
abfahren. Gegenüber diesem Parkplatz mit der Tankstelle gelegen, sorgen in
einer Imbiß-Einrichtung zwei flinke Damen für ein leibliches Pausenwohl
(Biker parken hier meist seitlich des Gehsteigs: Gemütliche Sitzgelegenheiten
inkl. gebührenfreier Gäste-Toilette).
Fans der Hasseröder
Biermarke können sich am westlichen Ortseingang
von Wernigerode im hauseigenen Shop der hochmodernen Brauerei
mit Merchandising-Artikel versorgen.
Zum Pflichtprogramm gestandener
Biker gehört ein Fotostopp am Ortsschild von Benzingerode!
Asterix und Obelix waren übrigens
auch schon hier: Östlich von Benzingerode stehen
auf einem Acker zwei Hinkelsteine, der größere 4,5 Meter hoch
(leider nur über landwirtschaftliche Fahrwege erreichbar). Die Menhire
sind schon etwas angewittert und sollen
nach Altersdatierungen sogar 4.000 Jahre auf ihren Buckeln haben. Sicher
ein Irrtum: In näherer Umgebung wurden nämlich auch römische Gräber gefunden
und dann kann es ja nur Obelix gewesen sein, der in der Spassantike
vor rund 2.000 Jahren
sein Unwesen treibte...
Aber der Ort bietet auch ein bestens
anfahrfahres Schmankerl: Die Kirche von Benzingerode ist eine verkleinerte
Nachbildung der Berliner
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche! Während das Original am Kurfürstendamm
gegen Ende des 2. Weltkriegs zerstört wurde, lässt sich am neoromanischen
Nachbau von 1903 die Konstruktion des Baumeisters Schinkel in aller
Ruhe
studieren.
Weiter
führt die Route über Blankenburg nach Thale,
wo in luftiger Höhe über dem Bodetal der sagenumwobene Hexentanzplatz nicht
nur auf Asphaltflieger wartet: Aber auch Zweirad-Kurvenjäger werden
mit einer tollen
Aussicht auf die felsige Rosstrappe und in die bizarre Harzer
Schlucht belohnt. Tierfans können die Harzer Tierwelt im benachbarten
Thaler Tierpark
erkunden (Eintritt 5.- €).
Im Ostharz
sind die beiden Tropfsteinhöhlen in Rübeland
schon mal einen Umweg wert, vielleicht verbunden mit einer Tour zur
befahrbaren Sperrmauer der Rappbodetalsperre oder in
die sehr bikerfreundliche
größte Westernstadt Deutschlands, Pullmancity-II
(tgl. von 10-01 h, Eintritt 18 €, Übernachtungsmgl. im Wildwest-Stil
im "Grand Silver Star Hotel"). In Güntersberge
im Selketal, der kleinsten Stadt im Harz, direkt an der Durchgangsstraße
nach Harzgerode überrascht das Mausefallenmuseum (Sa/So von 14-18 h) nicht nur mit bizarr kuriosen Nagerfallen, sondern auch mit urigen
Dingen aus dem 19. Jh., die den Alltag verschönerten, wie einen mechanischen
Staubsauger oder einen tragbaren Toilettenstuhl...
Gernrode
besitzt mit 14,50 Meter Höhe nur beinahe die größte Kuckucksuhr, aber
immerhin die größte außerhalb des Schwarzwalds,
dafür aber mit Segen des Guiness-Buchs das mit 9,80 Meter Höhe garantiert
"größte Wetterhaus der Welt" ( Harzer
Uhren-Fabrik mit Besichtigung (1 €) und Fabrikverkauf, tgl.
geöffnet von 9-17 h, Gaststätte Tick-Tack-Stuben tgl. von 10-18 h).
Kulturfans hingegen,
besonders Verehrer der frühmittelalterlichen
"Romanik", der ersten monumentalen Baustilkunst nach der Antike,
dringen ins Ostharzer Vorland bis nach Halberstadt
hinein, deren Altstadt sich mit sehenswerten Bauten dieser Epoche und
der nachfolgenden Gotik schmückt, wie dem berühmten Halberstädter
Dom St.
Stephanus.
Eine kaum
noch zu überbietende Fachwerk-Orgie mit über 1.200 (!) sehenswerten Häusern droht am nördlichen Harzrand
in Quedlinburg.
Auch diese historische Altstadt
wurde bereits gleich nach der Wende im Jahr 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Unter den
Bauwerken befindet
sich auch Deutschlands ältestes Fachwerkhaus: Klar, dass dieses Ständerhaus aus
dem 14. Jh. heute als Fachwerkmuseum dient.
Südlich
von Ballenstedt lohnt die Anfahrt auf Burg
Falkenstein, die auf einem Bergsporn hoch über dem Selketal thront.
Der Aufstieg zum Bergfried bietet einen schönen Rundblick über den
laubwaldbestandenen Unterharz.
Ein Geheimtipp ist mittlerweile
zur Hauptroute der Kurvengäger geworden: Das Selketal zwischen Mägdesprung
und Harzgerode mit dem noch ca. 40 Einwohner umfaßenden Kurort "Alexisbad"
gleicht an manchem Sommerwochenende dem quirligen Treiben auf Dolomitenpässen.
Eine Umrundung des Brockenmassives gehört auch zu den beliebten
Ausfahrten, je nach Wunsch individuell kombinierbar: Bad Harzburg,
Braunlage, Sorge, Elend,
Ein Ausflug mit der Harzer Schmalspurbahn
von Wernigerode oder Nordhausen auf den mitten im Nationalpark
gelegenen Brocken zählt
sicher zu den Höhenpunkten jedes Harztouristen. Und ist das herausragende
Schmanckerl für alle Möchte-Gern-Lokomotivführer! Über öffentliche Straßen ist
das Brocken-Massiv leider nicht anfahrbar. Die
weithin sichtbare Brockenherberge
mit dem meterhohen Antennenturm - zu einem stolzen Kurs von der Telekom
an den Brockenwirt der Bahnhofsgaststätte verpachtet - bietet auch Übernachtungen an
(Reservierung angeraten!).
Wer
deutlich preiswertere Eisenbahn-Erlebnisse bevorzugt,
wird am nordwestlichen Harzrand in Langelsheim fündig: Im Harzer
Modellbahnzentrum (Wildemanner Str. 9) werden über 200 Modellzüge
auf ihre Reise durch eine 1.000 m²
große Kunstoff-Welt geschickt. Gleich alle Spurweiten von HO bis G sind hier nebeneinander
vertreten!
Südharz Im
Südharz tourt es sich bedeutend ruhiger als in der nördlichen
Gebirgshälfte, da diese jedes Wochenende die Besucherströme
aus Norddeutschland aufnehmen muss. Weniger populär, aber für Biker landschaftlich
recht urig, ist eine Tour entlang der weiß
leuchtenden Südharzer Gipskarstlandschaft von Osterode über Herzberg mit dem Welfenschloss
nach Bad Sachsa, und weiter entlang des thüringischen Harzrandes.
Wer
eine Erfrischung bevorzugt, gönnt sich einige Runden im
ersten
Harzer Spaßbad, dem schönen Freizeit- und Wellenhallenbad "Vitamar" in Bad Lauterberg.
Am
Harzrand, nur weniger Kilometer weiter lohnt sich
bei Bad Sachsa
die verwinkelte Auffahrt auf kleinsten Nebenstraßen ins
"Winterskigebiet" auf den 659 m hohen Ravensberg (Toptipp
!). Auf halber
Höhe bietet der "Harzfalkenhof" auf dem Katzenstein
zweimal täglich Flugvorführungen von Edelfalken, Bengalgeiern, Eulen
u. a. Greifvögeln (tgl. geöffnet von 10-17 h). Vom Ravensberger
Gipfelrestaurant
Berghof (seit 2012 wieder bewirtschaftet!), direkt im
Schatten
des ausgedienten Betonturms des BND gelegen, bietet sich ein fantastischer Rundblick auf die bekanntesten
Harzer Höhen und das südliche Harzvorland, bei gutem Wetter bis ins
Eichsfeld, zum Göttinger Wald und hinüber zu den Kasseler Bergen.
Der Turm
wird heute noch als Sendemast
von Telekom u.a. genutzt, steht aber ansonsten leer. Es ist der letzte
Betonriese dieser Art im Westharz: Seit der Wende haben die elektronisch
bestückten Späher ihren militärische Nutzen verloren, Stöberhai,
Wurmberg und Schalke wurden aus wirtschaftlichen Gründen bereits "entturmt".
In Walkenried laden die Ruinen des einst
bedeutendsten Zisterzienserklosters Mitteldeutschlands zu
einem kleinen Zwischenstopp ein. Im nahen Grenzlandmuseum von Bad-Sachsa - Tettenborn erinnern DDR-Exponate an die "Zonengrenze"
mit ihren menschenverachtenden Tötungsmaschinen am "Eisernen
Vorhang".
Über 100.000 Nieten halten
das metallerne Josephskreuz auf dem 579 m hohen Auerberg im sachsen-anhaltinischen
Südharz zusammen, mit 38 m Höhe das größte
Doppelkreuz der Welt (tgl. geöffnet von 9-16.30 h, Eintritt
€ 3,00), Leider nicht direkt anfahrbar, Fußweg vom
Parkplatz am Forsthaus
Auerberg notwendig.
Wenige Fahrminuten weiter lädt die Fachwerkperle
und Thomas-Münzer-Geburtsstadt Stolberg zur nächsten gemütlichen Bummelpause ein. Urig
ist das mittelalterliche Rathaus ohne Innentreppe (!): Zu den oberen
der drei Stockwerke gelangt man nur über einen steilen Außenaufstieg,
ein architektonisches Kleinod. Ursprünglich enthielt das Rathaus
12 Türen und 52 Fenster mit insgesamt 365 Fensterscheiben, warum wohl? Bei
der Renovierung gleich nach der Wende
wurde leider mächtig gepfuscht: So zählt das modernisierte Amtshaus der Stolberger
heute 53 Fenster mit je 8 Scheiben...
Vorland
im Süden mit Eichsfeld und Kyffhäuser Im
zu Niedersachsen zählenden Südharzer Vorland zwischen Herzberg und Göttingen, dem erzkatholischen
Eichsfeld, das einst an den Mainzer Bischof verpfändet wurde, schmecken
nicht nur Eichsfelder Wurstspezialitäten: Zwischen
Pöhlde und Rhumspringe verbirgt sich die pro Sekunde bis zu 5.000 Liter Wasser
schüttende türkisfarbene Rhumequelle
(Toptipp !). Und in Ebergötzen (B 27, Nähe Göttingen) lohnt sich ein Zwischenhalt
an der vom Förderverein liebevoll restaurierten
Wilhelm-Busch-Mühle
oder am ebenfalls in den Ort umgezogenen Europäische
Brotmuseum. Fachwerkfans steuern Duderstadt
mit seinem mächtigen Rathaus an, eines der ältesten Amtsgebäude
in Deutschland.
Hinter
Nordhausen mit Endstation der Harzer Schmalspurbahn lohnt
der Abzweig vorbei an der Ferienregion der Talsperre Kelbra hinüber zum benachbarten
Kyffhäuser,
dem im südlichen Harzvorland gelegenen
kleinsten Gebirge Deutschlands. Unter Biker ist die alte, 4,1 km
lange mit 36 Doppelkurven geschwängerte Bergrennstrecke (Teilabschnitt
der B 85 zwischen Kelbra und der Abfahrt zum Kyffäuser-Denkmal)
durch das Miniatur-Gebirge und die Motorradtreffs an den Parkplätzen.
Wegen der wilden Raserei ist die Strecke von Wochenendfahrverboten
für Biker bedroht, das wäre die erste Dauer-Streckensperrung in
Thüringen. Schnell-Index (PLZ
für Routenplaner und Tel-Nr. für Nachfragen): 06507
Güntersberge (Mausefallen & Kuriositätenmuseum, Tel. 039488/
430) 06507 Gernrode (Harzer Uhrenfabrik GmbH, Tel. 039485/
5430) 06543 Burg Falkenstein (Museum, Tel. 034743/ 8135); 06547 Stolberg (Josephskreuz,
Bergstübl, Tel. 034654/ 476); 06547 Stolberg (Forsthaus Auerberg, Tel. 034654/ 8060);
37136 Radolfshausen-Ebergötzen (Wilhelm-Busch-Mühle,
Tel. 05507/ 7181); 37136 Radolfshausen-Ebergötzen (Brotmuseum,
Tel. 05507/ 999498); 37431 Bad Lauterberg (Vitamar, Tel. 05524/ 850665); 37434 Rhumspringe (Rhumequelle,
frei zugänglich); 37441 Bad Sachsa (Ravensberg, Gast. Berghof
z.Zt. geschlossen, frei zug.); 37441 Bad Sachsa (Harzfalkenhof, Tel. 05523/ 3291); 37441 Bad-Sachsa-Tettenborn (Grenzlandmuseum, Tel. 05523/ 999773); 37442 St. Andreasberg (Nationalpark
Bildungszentrum, Tel. 05582/ 9164-0); 37444 St. Andreasberg (Sommelrodelbahn
Alberti-Lift,
Tel. 05582/ 265); 37445 Walkenried (Kloster Walkenried, Tel. 05525/
1354); 37539 Bad Grund (Uhrenmuseum, Tel. 05327/ 1020
oder 4296);
38640 Goslar
(Marktplatz und Hospiz "Großen Heiligen Kreuz", frei zugänglich); 38640 Goslar
(Marktkirche, Nordturm, Tel. 05321/ 22922); 38640 Goslar (Kaiserpfalz, Tel. 05321/704358); 38640 Goslar (Berggaststätte Maltermeisterturm, Tel. 05321/4800);
38644 Romkerhall (Königreich Romkerhall, Tel. 05329/ 823, Fax 233); 38685 Langelsheim (Modelleisenbahn-Zentrum, Tel. 05325/ 546100); 38855 Wernigerode (Rathaus, Innenstadt,
frei zugänglich); 38855 Wernigerode (Schloss,
Tel. 03943/ 553030); 38855 Wernigerode (Hasseröder Brauerei, Fanshop, Tel.
03943/ 936-130); 38855 Wernigerode (Harzer Schmalspurbahn, Tel. 03943/ 558151); 38871 Ilsenburg (Fürst
Stolberg-Hütte,
Tel. 039452/ 2494); 38871 Drübeck (Evang. Zentrum im Kloster,
Tel. 039452/ 94300); 38879 Schierke (Brockenherberge,
Tel. 039455/ 120, Fax 12100); 38899 Hasselfelde (Pullmancity II,
Tel. 039459/ 7310);
Schaubergwerke & Bergbaumuseen: 06493
Straßberg (Grube
Glasebach, Silbererz & Flussspat, Tel. 039489/ 226); 06528
Wettelrode (Schaubergwerk Röhrigschacht,
Kupferschiefer, Tel. ) 37431 Bad Lauterberg (Scholmzeche
/Aufrichtigkeit,
Tel. 05524/ 92040); 37442 St. Andreasberg (Hist. Silbererzbergwerk
Grube
Samson,
Tel. 05582/ 1249); 37442 St. Andreasberg (Lehrbergwerk
Grube
Roter Bär,
Tel. 05582/ 1537); 37539 Bad Grund (Schachtanlage
Knesebeck, Tel. 05327/2826); 38640 Goslar (Bergbaumuseum Rammelsberg, Silber
u.a.,Weltkulturerbe,
Tel. 05321/ 750-0); 38685 Lautenthal (Nieders.
Bergbaumuseum Lauthentals
Glück, Tel. 05325/ 4490); 38678 Clausthal-Zellerfeld,
(Oberharzer Bergwerksmuseum, Tel. 05323/ 98950); 38709 Wildemann
(19-Lachter-Stollen,
Wasserlösungsstollen, Tel. 05323/ 6111); 38875 Elbingerode (Drei
Kronen & Ehrt, Eisenerz & Pyrit,Tel. 039454/ 42910); 99706 Sondershausen (Erlebnisbergwerk
"Glückauf", Kalisalz, Tel. 03632/ 655280); 99768 Ilfeld-Netzkater (Rabensteiner Stollen, Steinkohle,
Tel. 036331/ 8153);
Schauhöhlen: 06548
Uttrungen (Heimkehle, Zechsteingips, Tel. 034653/ 305); 06567
Rottleben (Barbarossahöhle, Zechsteinanhydrit, Tel. 034671/ 76003); 37412
Herzberg-Scharzfeld (Einhornhöhle, Zechsteindolomit, Tel. 05521/
3616);, 37539 Bad Grund (Iberger Tropfsteinhöhle., Kalke &
Brauneisen, Tel. 05327/ 829391); 38889 Rübeland (Baumann- & Hermannshöhlen,
Devonische Kalke,
Tel. 039454/ 49132).
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Literatur &
Karten |
Literatur
& Karten:
Bücher
Klose, Frank: "Die schönsten
Routen in Harz",
Motorrad Guide und Roadbook, Bruckmann Verlag München 2003, ISBN 3-7654-3688-7, € 11,90
Denzel, Eduard und Harald: "Motorrad Touren Mitteldeutschland" (Touren 33, 34, 54), Denzel
Verlag, Innsbruck 1996, ISBN: 3-85047-756-8, € 19,90
Böckmann, Uli & Daams, Klaus
H.,: Deutschland, Band 1 - Norddeutschland), Reihe "Edition
Unterwegs" (hier: Beitrag Harz, Seite 142-163), Motorbuch Verlag,
Stuttgart 1997 (3. Auflage), ISBN 3-613-01561-7, € 16,-/sFr 28,80
Geser, Rudolf: Die schönsten
Motorradtouren in Deutschland, (Tour 19 "Im Harz" und
39 "Von den Alpen zur Ostsee"). Südwest-Verlag, München 2000, ISBN: 3-517-06192-1, € 25,-
Schröder, Ralf: Motorradtouren
in Norddeutschland, mit herausnehmbaren Roadbooks, Reihe "Steiger
Motorradführer" (hier Tour 17: "Durch den sagenumwobenen
Kyffhäuser und den Harz", und anteilige Tour 18: Hildesheim
- Fulda), Steiger Verlag, Augsburg 1999, ISBN 3-89652-164-0, (neu nicht mehr lieferbar, alter Preis umgerechnet
€ 10,12)
Allgemeine für Biker empfehlenswerte
Literatur:
Schmitt, Marion, u.
a.: DER HARZ. Satteltaschen
geeigneter Reiseführer für Norddeutschlands nördlichstes Mittelgebirge:
Kunstreise-, Bergwerks-, Wander- und Erlebnisführer in einem,
Schmidt-Buch Verlag, Wernigerode, 8. überarb. Auflage 2014,
ISBN 3-928977-48-2, € 6,00.
Karten
(beschichtet):
Motorradkarte Harz mit Ausflugszielen,
Einkehr-, Freizeittipps- und Tourenvorschlägen, Maßstab
1:200.000, laminiert, abwaschbar, beliebig faltbar, PUBLICPRESS-Verlag,
Geseke 2004, ISBN 3-89920-127-2,
€ 4,95,
Motorradkarte Kyffhäuser, Eichsfeld,
Meissner mit Ausflugszielen,
Einkehr-, Freizeittipps- und Tourenvorschlägen, Maßstab
1:200.000, laminiert, abwaschbar, beliebig faltbar, PUBLICPRESS-Verlag,
Geseke 2004, ISBN 3-89920-127-2,
€ 4,95,
Ebenfalls von PUBLICPRESS: Laminierte
Radfahrkarten im Maßstab 1:100.000, ideal für Nebenstreckentourer:
Radwanderkarte Harz mit Ausflugszielen,
Einkehr und Freizeittipps, Maßstab
1:100.000, laminiert, abwaschbar, beliebig faltbar, PUBLICPRESS-Verlag,
Geseke 2003, ISBN 3-89920-107-8,
€ 3,95,
Radwanderkarte Harz, westlicher Teil mit
Ausflugszielen, Einkehr und Freizeittipps, Maßstab
1:100.000, laminiert, abwaschbar, beliebig faltbar, PUBLICPRESS-Verlag,
Geseke 2003, ISBN 3-89920-101-9,
€ 3,95,
Karten
(Papier):
DIE GENERALKARTE - pocket, Blatt 9 "Bielefeld -
Hamm - Kassel",
Maßstab 1:200.000, MAIRDUMONT, Ostfildern, Ausgabe 2004, ISBN
3-8297-2008-4, € 4,95
DIE GENERALKARTE - pocket, Blatt 10 "Harz - Magdeburg -
Leipzig",
Maßstab 1:200.000, MAIRDUMONT, Ostfildern, Ausgabe 2004, ISBN: 3-8297-2009-2, € 4,95
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