Allgemeines: Mittelgebirge einmal anders:
Bei der Vergabe markanter Gipfel hatte sich der Westerwald wohl
gründlich hinter seinen Brüdern versteckt: Tiefe Täler und imposante Schluchten
sind hier daher Mangelware. Ebenso aber auch massenhafte Touristik-Freizeiteinrichtungen mit
überfüllten Parkplätzen. Dafür bieten die sanften Höhen mit
ihren ausgedehnten
Wald-, Weiden- und Wiesenhochflächen zwischen 300
und 600 m Höhe Erholungswert und Fahrspaß pur.
Kurvenhungrige
kommen natürlich voll auf ihre Kosten: Flusstäler mit winzigen Sträßchen
schlängeln sich windungsreich
durch die Gebirgsregion.
Der Westerwald wird als Teil des Rheinischen Schiefergebirges durch den Mittelrhein und
seine Nebenflüsse Sieg und Lahn abgegrenzt. Im Osten enden die
Höhen an der Dill, die bei Wetzlar in die Lahn mündet. Schiefer-
und Basaltbrüche deuten vielerorts auf das anstehende Gestein.
Zu weltweiten Ruhm kamen die Tongruben des "Kannenbäcker Landes"
bei Montabaur, die hier ein blühendes Keramikhandwerk und in jüngeren
Jahren
hochwertige Porzellanindustrie begründet
haben. Zum Westerwald zählt auch das bekannte Siebengebirge bei
Königswinter am Rhein, eine Vulkangruppe mit dem 460 m hohen "Großen
Ölberg" und dem berühmten "Drachenfels". Vulkanische Spuren
gibt es reichlich im alten und weitgehend abgetragenen
Gebirge, das selbst in seinen höchsten Erhebungen, wie der 657 m hohen
"Fuchskaute", eher bescheidene Kuppen präsentiert, die in ihrer Umgebung
kaum als imposanter Gipfel auffallen. Kelten und Germanen siedelten
in der Region und so manche Basalterscheinung diente ihnen als Kultstätte.
Die Römer zogen ihren Limes aber dann im großen Bogen um das unwirtlich
geltende
Gebirge.
Dem Mittelalter
und Barock verdankt der Westerwald einige Kirchen, Klöster, Burgen und
Schlösser, besonders in der Nähe der schmucken Städte an Lahn & Dill, Wied & Sieg. Die Geschlechter von Sayn
und besonders die der Nassauer
mit ihren vielen Fürstenzweigen wirkten hier ebenso spurenreich
wie im benachbarten Taunus oder Bergischen Land.
Ähnlich
wie andere Mittelgebirge galt der Westerwald bis ins letzte
Jahrhundert als eine strukturschwache Landschaft, geprägt von mühevoller Landwirtschaft
und Hungersnöten. Als Ausnahme galt das Siegtal mit seinem Eisenerzbergbau.
Abseits der Flüsse sind nur wenige
Städtegründungen wie Montabaur oder Westerburg entstanden und so zeigen sich auch
heute auf den weitläufigen Höhen nur beschauliche Dörfer. Die
Not machte auch hier
erfinderisch, der bekannte Sozialreformer
Friedrich Wilhelm Raiffeisen wirkte mit seiner
landwirtschaftlichen
Genossenschaftsidee
in der Region
um Hamm, Weyerbusch und Flammersfeld. In der
Wirtschaftswunderzeit der 1950er und 1960er Jahre boomte intensiver
Wochenend- und Sommertourismus: Bei der Bevölkerung
aus den nahen Wirtschaftsräumen Köln-Bonn
und dem Ruhrgebiet standen der Erholungsurlaub vor der Haustür und besonders
Camping im Grünen
hoch im Kurs. Noch heute präsentieren sich im Westerwald viele Dörfer
als "Kurorte" mit zahlreichen privat geführten Kleinpensionen.
Und in den Fluss- und Seengebieten "Kroppacher Schweiz" und
"Westerwälder Seenplatte" überbieten sich
moderne Campinganlagen gegenseitig mit den besten Angeboten. Aber im Zeitalter der Last-Minute-Fernreisen sanken
die Gästezahlen dramatisch ab und die Region kämpft heute mit neuen
Konzepten um frischen touristischen Wind.
Der Wind weht
kalt im Westerwald, so wie es ein altes
Marschlied verkündet und erinnert damit an die früher harten Zeiten, besonders im Winter. Dass
er kälter bläst als anderswo, darf bezweifelt werden, aber die Luftmassen
pusten recht ordentlich, wie die vielen neuen Windräder eindrucksvoll
belegen.
|
Biker- Treffs
Zufahrt
zum Motorradmuseum Montabaur © Red. RIDER´S GUIDE
|
Biker-Treffpunkte:
Große
Traditionstreffs sind im Westerwald kaum vorhanden: Der Klassiker Bikers
Rast, der Mitte Juli 2001 von Windeck an
der Sieg sogar ins Herz des Westerwalds, nach Streithausen
in die Krombacher
Schweiz umgesiedelte, war bald ganz aus dem Rennen. Und ist jetzt
unter neuer Leitung dann doch wieder aufgestanden, am alten Standort
in Windeck-Dattenfeld (Zum Hochkreuz 1).
Kleinere Treffs gibt´s - wie überall - in den Eisdielen, Biergärten
und Cafés, besonders in den kleinen Ortschaften an Rhein und Lahn.
Und neue Treffs kristallisieren sich heraus, denn immer
mehr Biker nehmen die reizvollen Fahrstraßen durch die sanften Höhen
unter ihre Räder:
Gemütlicher Kaffee- und Kuchen-Halt und bekannter Frühstückstreff
der Wochenend-Ashaltflieger von Rhein- und Ruhr (tgl. außer Mo von
9.30-21 h, Sa/So ab 7.30 h) ist das Hotel
Burg-Café in Windeck-Dattenfeld
(Hauptstr. 82). Der Ortsteil gehört genaugenommen schon
zum Bergischen Land: Die Sieg grenzt die Gebirge voneinander ab.
Als Bikertreff mit gemütlichem Biergarten entwickelte sich
die Gaststätte "Zur Isenburg" im gleichnamigen Ort (Hauptstraße
13), geöffnet tgl. außer Mo v. 16-24 h, Sa/So ab 10 h. Originell: Der kühle
Gerstensaft fließt aus einer Zweizylinder-Zapfstation.
In der Kroppacher Schweiz begegnen sich Biker beider Couleur
ebenso wie Camper und sonstige Ausflügler im gemütlichen Lokal "Zum
Nisterstrand" (Campingplatz vorhanden!).
Auf der Fuchskaute, der höchsten Erhebung im Westerwald, freut
sich das Team im "Gipfel"-Restaurant auch
hier über
Motorradfahrer, die den Berg für sich als Treffpunkt
entdecken.
In der Gaststätte "Wirzenborner Liss" mit dem
"Motorrad-Museum Montabaur" von Familie Müller in Montabaur-Wirzenborn,
schwätzen Clubs und Oldtimerfans Benzin (im Gelbbachtal, tgl. geöffnet außer Mi (!), Gaststätte
ab 10 h, Museum jeweils von 14-18 h) und im Westerwald-Museum Motorrad & Technik, in Steinebach/Sieg (Hauptstraße 21,
tgl. geöffnet von
10-17 h) bieten Agnes und Gerhard
für Gruppen sogar Unterkunftsmöglichkeiten,
Tagesprogramm und bei Bedarf Oldtimer-Restaurationen.
Gespannfahrer
zieht es nicht nur zum Sommer- und Wintertreffen in Jöckel´s
Alpenroder Hütte in Alpenrod bei Hachenburg (tgl. geöffnet
ab 11 h, Sa/So ab 10 h).
Bekannteste Bikerknipe in der Region ist das von
Schönbach ins Zentrum von Herborn verlegte "Little
Rock" (Meynardweg 7, thl. außer So ab 12 h).
Schnell-Index (PLZ
für Routenplaner und Tel-Nr. für Nachfragen): 51570
Windeck-Dattenfeld, (Hotel Burgcafé, Tel. 02292/ 911430); 51570
Windeck-
Dattenfeld, (Bikers´s Rast - die zweite Variante - Tel. 02292/ 921197); 51570
Isenburg, (Zur Isenburg, Tel. 02601/ 1017); 35745 Herborn (Little Rock, Tel.0177/
3251499); 56479 Willingen
/ Ww, (Fuchskaute, Tel.02667/ 268); 57520 Montabaur-Wirzenborn, (Gasthaus Liss & Museum, Tel. 02602/ 4327); 57520 Steinebach/Sieg, (Westerwald-MotorradmuseumTel. 02747/ 2435,
Fax 1766); 57629 Heimborn-Ehrlich ("Zum Nisterstrand",
Tel. 02688/ 757, Fax 988459);
57629 Streithausen/
Ww (Bikers Rast, Tel. 02662/ 943650, Fax 942757). 57642 Alpenrod(Ww
(Jöckel´s Alpenroder Hütte, Tel. 02662/ 943754, Fax 943748).
|
Sehens-
wert
Traumtour
durch das Gelbachtal © Red. RIDER´S GUIDE
Motorradfreundliche
Parkplätze in Montabaur © Red. RIDER´S GUIDE
Fachwerk-Innenstadt
von Herborn © Red. RIDER´S GUIDE
Fachwerk-Rathaus
in Nassau mit den traditionellen Flaggen in blau-orange © Red. RIDER´S GUIDE
Keramikmuseum
Westerwald © Red. RIDER´S GUIDE
Krombachtalsperre
im Hohen Westerwald © Red. RIDER´S GUIDE
Katholisierter Druidenstein
(Westerwälder Basaltgestein) © Red. RIDER´S GUIDE
|
Sehenswertes: Flusstäler: Gelbbach und Lahn Wer gerne an Flussläufen tourt, kommt im Lahntal und im Gelbbachtal bestens auf seine Kosten. An der reizvollen Lahn präsentieren sich die
Städtchen Bad Ems, Nassau
mit der rustikalen Burg
Nassau, Diez, Limburg, Weilburg mit dem Lahn-Schiffstunnel
und schließlich Wetzlar, allesamt einen Haltestopp wert. Das ruhige Gelbachtal
wird von Bikern besonders gerne angesteuert: Der schönste Teil nimmt ab Montabaur seinen Lauf in
südliche Richtung
zur Lahn. Bereits in Wirzenborn wartet die Gasthaus-Familie
Müller mit ihrem Motorrad- und Oldtimertreff "Wirzenborner
Liss" inklusive
Motorradmuseum. Nach der anschließenden
Kurvenhatz durch das Tal steuert
man an der Mündung links abbiegend lahnaufwärts noch
bis Obernhof,
um hier gleich die nächste Kaffee-, Eis- oder Pizzapause einzulegen. Mittelalterlich
geht es bei den Wirtsleuten in der Laurenburg
zu, hoch über der
Lahn gelegen (Kiosk- und Imbißbetrieb).
Ebenso
verführen die landschaftlich schön gelegenen und zum Rhein entwässernden Flüsse Wied und Sayn
zum Touren.
Flusstäler: Dill und Sieg Dicht besiedelt
sind dagegen die Talregionen an Dill und Sieg. Die sehenswerte Fachwerk-Innenstadt der 1000jährigen Stadt
Herborn an der Dill lädt zu einem längeren Bummel ein, besonders
im April, wenn hier der
Hessen-Nassau-Marathon für Oldtimer veranstaltet wird. Niederländer "am
laufenden Band" trifft man in Dillenburg, hier wurde der spätere Prinz
von Oranien geboren, der in der niederländischen Nationalhymne
gleich zu Beginn als "Wilhelme von Nassauus" geehrt wird
und
dessen Nachfahren bis heute das Königshaus im Nachbarland regieren.
Das Oranien-Nassauische Museum im Wilhelmsturm (geöffnet
Di - So, 9-13 u. 14-17 h) auf dem Schlossberg rückt manche Prinzen-Legende gerade
und ein beschilderter "Historischer Weg" präsentiert die
wichtigsten Highlights der Altstadt und Stadtgeschichte.
Im Siegtal erinnern Industriebauten und -denkmäler an blühende
Eisenerz-Bergbau-Zeiten
(Infos auch hier). Einen
Einddruck vom harten Untertage-Los vermittelt das Besucherbergwerk
Grube Bindweide, (geöffnet Mi - Sa von 14-17 h u. So/Feiertags von
13-17 h, letzte Einfahrt 16 h, Eintritt € 4,50), weitere sieben Schaubergwerke sind in der
Region begehbar. Ausführliche Infos bietet auch das Bergbaumuseum
in Herdorf-Sassenroth (tgl. außer Mo v. 10-12 u. 14-17 h, Eintritt
DM 4, großer Parkplatz, Helmabgabe möglich).
Eine Tour nur entlang
des stärker besiedelten Siegtals von Siegen über Betzdorf, entlang
der früherern "Erzstraße", die B 256, und weiter über Wissen, Hamm,
Windeck, Eitdorf bis zur Rheinmündung bei Siegburg ist dann wohl
eher etwas für Eisenfans,
auch wenn die Sieg mit ihren mächtigen Wassermassen immer wieder
imposante Eindrücke vermittelt.
Das Raiffeisenmuseum
in Hamm an der Sieg widmet sich dem Gründer der Genossenschaften
und Sparkassenvereine (Öffnungszeiten unter der Woche nur stundenweise,
am Wochenende für Gruppen nach Vereinbarung, Tel. 02682/ 4693).
Flusstäler: Mittelrhein Am östlichen
Rheinufer präsentieren sich die Ortschaften Königswinter,
Bad Honnef, Unkel, Linz, Bad Hönningen, der
Limesort
Rheinbrohl und Leutesdorf.
Ab letztgenanntem Ort weitet sich das Rheintal zum dicht bebauten "Neuwieder
Becken" mit den Städten Neuwied, Bendorf und Koblenz.
Oberhalb von
Koblenz bietet sich ein schöner Ausblick von der Feste
Ehrenbreitstein (Anfahrt vom Osten, zum
ausgeschilderten Parkplatz mit 15 Minuten Fußweg
durch die Anlagen).
Hochflächen In den Erholungsgebieten
"Westerwälder Seenplatte", am Wiesensee, an der Krombachtalsperre,
am Seeweiher und
an vielen anderen Teichen locken Bade- möglichkeiten zu einer Abkühlung. Allerorts sind neue
Wellness-Hotels ebenso wie preiswerte
Pensionen, nette Campingplätze und
Restaurationen mit Biergärten anzutreffen. Auf der Westerwälder Seenplatte –
dem Quellgebiet der Wied – wurden im Mittelalter sieben Teiche zur Fischzucht angelegt: Die
meisten der Seen stehen heute unter Naturschutz, aber der
Nordteil des Dreifelder Weihers, der Post- und Hausweiher bei Freilingen
sind zum Austoben freigegeben.
Für Freunde der indianischen Lebensweise,
Indianerkunst & -schmuck hält der Westerwald eine besondere
Überraschung bereit: Alle zwei Jahre veranstaltet der Künstler
und Fotograf Jens Rösler auf der Westerwälder Seenplatte im Ort
Steinen das vierzehntägige exotische "Indian
Art Festival" (nächster Termin im Sommer 2004). Bei dem
multikulturellen Spektakel, das sich mit seinem breitem Programm
auch an Kinder wendet, verwandelt sich der Veranstaltungsort in
ein nordamerikanisches Indianerlager.
Die "Kroppacher Schweiz", ein kuppiges Gelände mit
zahlreichen Flusswindungen der Nister
durch ein weiches Schiefergebiet nördlich von Hachenburg, bietet viele Kurven,
Einkehr- und Campingmöglichkeiten.
Als Wallfahrtsort und kunsthistorisches Highlight der Region gilt die Abtei Marienstatt, eine
750 Jahre alte Zisterziensergründung der "Grauen Mönche", die hier noch heute wirken.
In Bad Marienberg liegt am Ortsrand der frei zugängliche
Basaltpark, ein ehemaliger Steinbruch mit einem kleinen
Museum. Zum Aufwärmen von den Touren durch den "kalt
pfeifenden Wind" empfiehlt sich ein entspannendes Bad in
der benachbarten schönen Therme "MarienBad"
(Bismarckstr. 65, Nähe Basaltpark).
In Hachenburg lohnt neben
dem Bummel durch die Altstadt ein Besuch der
größten
Cadillac-Sammlung Europas (Museum,
Nisterstr. 7, über 50 Fahrzeuge, Öffnungszeiten nach telef.
Absprache unter 02662/ 952313, Eintritt € 4). Die im
Ort ortsansässige Hachenburger
"Erlebnis"-Brauerei wirbt bikerfreundlich mit alkoholfreiem
Bier und kann sonntags von 11 bis 17 h besichtigt
werden (Westerwaldbrauerei H. Schneider, Gehlerter Straße). Als
Knüller erwiesen sich die Biker-Tourentage, die das Brauhaus in
jeder Fahrsaison gleich mehrfach anbietet: Die ohne Voranmeldung
spontan am Treffpunkt im Brauereihof versammelten Biker starten
mit zur Verfügung gestellten Guides zu verschiedenen Touren in die
Region (immer an Sonntagen, Termine siehe www.hachenburger.de,
an manchen Tagen kamen mehrere Hundert Kurvenhungrige zusammen...).
Das
Hachenburger Landschaftsmuseum Westerwald präsentiert
als Freilichtmuseum die Westerwälder Lebensweisen der Vergangenheit
( Im Burggarten, geöffnet Di - So von 10 - 17 h).
Nördlicher
Westerwald Bei Beul (nordwestl. von Altenkirchen) können schwindelfreie Biker die
177 hölzernen Stufen des Raiffeisenturmes
erklimmen, eine eindrucksvolle Holzkonstruktion mit gigantischen
Ausblicksmöglichkeiten vom Rothaargebirge bis zur Eifel. Der 31 m hohe Turm auf dem Beulskopf ist
frei zugänglich und nur ca. 200 Meter vom Parkplatz entfernt.
Gerüchteweise kann man bei klarem Wetter sogar den Kölner Dom ausmachen?!
Ein bekanntes Naturdenkmal ist der von
den Kelten verehrte Druidenstein
bei Kirchen-Herkersdorf, ein uriges, "noch" 18 m hohes
Gebilde aus Säulenbasalt,
457 m hoch gelegen, nahe Betzdorf der nördlichste Ausläufer
der "Westerwälder Basaltdecke".
Die Anfahrt erfolgt über eine schmale Fahrstraße vom Ort Herkersdorf,
im Sommer öffnet eine Imbiß-Grillhütte. Den eindrucksvollen Schlotstumpf
mit dem typisch sechseckigen Säulenbasalt kann man
zu Fuß umrunden.
Ganz naturbelassen ist das Gebilde nicht, es wurde in früheren Jahrhunderten
aus Kriegsgründen
deutlich verkleinert und erst in den 1920er Jahren unter
Naturschutz gestellt. Und vermutlich zur Abwehr keltisch-mystischer Lügengeschichten
gleich
noch zwangskatholisiert...
Kannenbäcker Land Die historische Innenstadt von Montabaur lohnt einen
Stopp mit Kaffee- oder Eispause, sogar Motorradparkplätze sind am Eingang zur
Fußgänger-Bummelmeile eingerichtet. Danach bietet sich ein Abstecher
ins Keramikparadies "Kannenbäcker Land"
an. Zum Pflichtprogramm
der Tontellerfans gehört der Besuch des "Keramikmuseums Westerwald"
in Höhr-Grenzhausen (Lindenstraße, geöffnet v. Di - So, 10-17 h,
Eintritt € 2) und mindestens ein Halt bei einem der vielen
Kunsthandwerksbetriebe im Ort oder an der Kannenbäcker Touristikstraße. In
vielen Betrieben kann man nach Voranmeldung Führungen erhalten,
und meist nicht nur schauen und kaufen, sondern auch mal mit anpacken
und gestalten. Die Region gilt als traditionelles Zentrum deutscher
Keramikproduktion, Pfeifenbäcker waren hier ebenso beheimatet wie
die Krugbäcker, die Mineralwasserkrüge aus Ton herstellten, Vorgänger
der modernen Mineralwasser-Glasflaschen. Die graublau salzlasierten
Westerwald-Steinzeuge sind weltweit verbreitet, regionale Tonvorkommen
in Umfang und Qualität in Europa einmalig. Über Tonabbau und den
Besonderheiten des "weißen Goldes" informiert das Tonbergbaumuseum
Westerwald
mit der historischen Schachtanlage "Gute Hoffnung" in der Poststraße
bei Siershahn. Wer
nicht so sehr auf Kannen & Krüge abfährt, sollte mindestens
dem reizvollen Ort Grenzau unterhalb der gleichnamigen Burg
mit ihrem einzigartigen dreieckigen Bergfried einen Besuch abstatten.
Schnell-Index (PLZ
für Routenplaner und Tel.-Nr. für Nachfragen): 35683
Dillenburg (Oranien-Nassauische Museum, Tel. 02771/ 896-175) 56203 Höhr-Grenzhausen
(Keramikmuseum, Tel. 02624/ 946010, Fax 9460120); 56425 Siershahn
(Tonbergbaumuseum, Tel. 02623/ 951363); 56470 Bad Marienberg
(MarienBad GmbH, Tel. 02661/ 1300); 56567 Neuwied (Mus. f. Archäologie
des Eiszeitalters, Tel. 02631/ 97720); 57520 Steinebach/Sieg
(Besucherbergwerk Grube Bindweide, Tel. 02747/ 80927) 57548 Kirchen-Herkersdorf
(Druidenstein, frei zugänglich) 57612
Heupelzen-Beul (Raiffeisenturm, frei zugänglich); 57627 Hamm/Sieg, Raiffeisenmuseum
(Tel. 02682/ 4693 -privat!); 57627 Hachenburg, Cadillac-Museum
(Tel. 02662/ 952313, Fax 1075); 57627 Hachenburg, Landschaftsmuseum
Westerwald (Tel. 02662/ 7456); 57627 Hachenburg, Westerwald Brauerei
(Tel. 02662/ 808-0, Fax 808-80); 57629 Marienstatt (Klostergaststätte
Marienstatt, Tel. 02662/ 7575); 55077 Koblenz (Landesmuseum Festung
Ehrenbreitstein, Tel. 0261/ 9703127);
|
Literatur & Karten |
Literatur
& Karten:
Mit Ausnahme des
Österreichers Harald Denzel
scheinen Motorrad-Reiseautoren und -Verlage den Westerwald kaum
zu kennen: In den Deutschland-Ausgaben der verbreiteten Motorradtouren-Bücher
gibt es keinen einzigen Hinweis oder Tourenvorschlag! Daher auch
unsere ausführliche Darstellung im vorstehenden Abschnitt Sehenswertes.
Bücher
Denzel, Eduard und Harald: "Motorrad Touren Mitteldeutschland", (Touren 3,4,5 und 9), Denzel
Verlag, Innsbruck 1996, ISBN: 3-85047-756-8, € 19,80
Die
Hachenburger Westerwaldbrauerei vertreibt gegen Schutzgebühr fünf
Roadbooks zu den von ihr angbotenen Touren (vgl. -> Touranbieter),
nähere Infos unter Tel. 02662/ 808-25.
Allgemeine für Biker empfehlenswerte
Literatur:
für Kulturfreaks
empfehlenswert: Roth, H.J./ Klaes, H.: Ausflugsziele im Westerwald. Schöne Schlösser,
Burgen und Kirchen, Verlag Peter Pomp, 1998, ISBN 3-89355-175-1,
130 S, € 9,90 (handliches Format, sehr locker und teils humorvoll
geschrieben, viele Bilder und ordentliche Karten mit jeweiliger
Anfahrtsinfo).
Karten
Motorrad-Powerkarte Blatt 5, "Eifel,
Bergisches Land, Westerwald", Maßstab 1:300.000, laminiert, abwaschbar, ideal zum Touren-Einzeichnen, Good-Vibrations-Verlag
Erlensee, überarbeitete 2. Neuauflage 2001, ISBN 3-932157-22-2,
€ 5,80
Motorrad-Powerkarte Blatt 6, "Hessische Mittelgebirge, Sauerland", Maßstab 1:300.000, laminiert, abwaschbar, ideal zum Touren-Einzeichnen, Good-Vibrations-Verlag
Erlensee, überarbeitete 2. Neuauflage 2001, ISBN 3-932157-20-6,
€ 5,80
Motorradtourenkarte "Rheinland-Pfalz/Saarland",
(hier Tour 5 "Westerwald"), GOOD VIBRATIONS-Verlag, Erlensee,
Erstauflage 1995, 2. überarb. Neuauflage 1997,
ISBN 3-932157-04-4, € 4,95
Detailkarten für
Selbstplaner:
DIE GENERALKARTE - pocket, Blatt 8 "Ruhrgebiet -
Münster - Köln",
Maßstab 1:200.000, MAIRS Geogr. Verlag, Ostfildern, Ausgabe 2002, ISBN
3-8297-2007-6, € 4,95
DIE GENERALKARTE - pocket, Blatt 9 "Bielefeld -
Hamm - Kassel",
Maßstab 1:200.000, MAIRS Geogr. Verlag, Ostfildern, Ausgabe 2002, ISBN 3-8297-2008-4, € 4,95
DIE GENERALKARTE - pocket, Blatt 12 "Bonn - Saarbrücken -
Luxembourg",
Maßstab 1:200.000, MAIRS Geogr. Verlag, Ostfildern, Ausgabe 2002, ISBN 3-8297-2011-4, € 4,95
DIE GENERALKARTE - pocket, Blatt 13 "Frankfurt
a.M. - Fulda -
Würzburg",
Maßstab 1:200.000, MAIRS Geogr. Verlag, Ostfildern, Ausgabe 2002, ISBN: 3-8297-2012-2, € 4,95
Falk-Regionalkarte, Blatt 7 "Ruhrgebiet
- Köln - Münster",
Maßstab 1:150.000, MAIRS Geogr. Verlag, Ostfildern, Ausgabe 2000, ISBN: 3-8279-1807-3, € 6,50
Falk-Regionalkarte, Blatt 11 "Rhein-Main - Saarland - Koblenz",
mit Mosel, Pfalz und Eifel. Maßstab 1:150.000, MAIRS Geogr. Verlag, Ostfildern,
Ausgabe 2000, ISBN 3-8279-1811-1, € 6,50
|