Sehens-
 wert

Sterzing mit
dem Zwölferturm: Prosperität
im Spätmittelalter dank blühendem Silberbergbau © Red. RIDER´S GUIDE

Erdpyramiden
am Ritten oberhalb von Bozen © Red. RIDER´S GUIDE
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Sehenswertes:
Neben einer ganzen Reihe an wunderschönen Aussichtspunkten,
wie dem Turm am Monte Pénegal, Madonna di Campiglio oder
die Panoramablicke zu den Drei Zinnen und einer Anzahl von kulturellen Halteziele,
wie dem Weinmuseum in Kaltern oder dem Geburtshaus des Freiheitskämpfers
Andreas Hofer in St. Leonhard, präsentieren
die geschichtsträchtigen südtiroler Durchgangstäler ihre wehrhaften
Burgen
aus dem Mittelalter,
imposante Kirchen und leider in den Berghöhen nicht wenige Kriegsdenkmäler,
die an die grausigen Stellungskämpfe im 1. Weltkrieg erinnern.
Zu
den bekanntesten und touristisch entsprechend überlaufenen Regionen
zählt das Grödner Tal (Val
Gardena) mit seinen faszinierenden Panorama-Ausblicken
auf die Dolomitenriesen Schlern,
Langkofel
und Sella:
Die Fahrstraße führt von Klausen
(Eisacktal) in Richtung St.
Ulrich und weiter über Wolkenstein
zur 3.151 m hohen Sellagruppe mit dem sie umgebenden "Pässekarussel". Bei den Kalköfen
von Inner-Pontifes wird die Sprachgrenze zum Ladinischen erreicht,
ab hier heißt das Tal nun "Val Ghereina". Holzschnitzer und
Holzbildhauer, deren Handwerk bis ins 17. Jh. zurückreicht, haben
hier Weltruhm erlangt und immer noch Hochkonjunktur, obwohl ihre Arbeiten
ihren stolzen Preis haben.
Wer die populären "Erdpyramiden"
oberhalb der Provinzhauptstadt Bozen erkunden möchte, wählt noch östlich vor der
Stadtgrenze
(Nähe Autobahnausfahrt A 22 Bozen-Nord) die Nebenstraße hinauf
zur 111 km² großen Flächengemeinde Ritten, auf den gleichnamigen,
mittelgebirgsartigen Naherholungs-Balkon der Bozener, die schon
im Mittelalter an stickigen Tagen hierher flohen und im 16. Jh.
den Begriff "Sommerfrische" erfunden haben, natürlich
urkundlich bestätigt. Hinter der Rittener Gemeinde "Klobenstein",
an der Straße zwischen den Dörfern Lengmoos und Mittelberg, muss per
Pedes ein wenig ins Finsterbachtal abgestiegen werden, um die kegelartigen
Türmchen zu erreichen. Die Erklärung
für die Entstehung der imposanten Naturwunder
ist simpel: Die bis zu 30 m hohen, schlanken Säulen aus eiszeitlichem Grundmoränenmaterial
bleiben durch ein Deckstein länger vor der Verwitterung geschützt,
als das sie umgebende Material. Voraussetzung für die Bildung der
Säulen, im Volksmund hier auch "Lahntürme" genannt, ist
ein optimal miteinander vermischtes Lockermaterial, das im trockenen
Zustand die Beschaffenheit mittelharten Sandsteins aufweist, bei
Durchfeuchtung aber zu einer lehmig-breiigen Masse aufweicht.
Trotz der mehrfach nachgeholfenen Italianisierung von Bozen
(ital. Bolzano)
ist die einzige Großstadt Südtirols im Herzen immer eine typische
Tiroler Kleinstadt geblieben. Der Handelsort am wichtigen Weg über
den Brenner war stets Zangapfel der Mächtigen und vermag viele Geschichten
zu erzählen. Unter den gemütlichen Arkaden in der Laubengasse
(ital. "Via del Portici") bieten sich viele Gelegenheiten,
satteltaschenfeste Souvenirs oder leckeres Reiseproviant einzukaufen,
neben frischem Obst z. B. Südtiroler Käse oder Schinken. Die Obststände
sind immer noch so anzutreffen, wie Geheimrat Goethe sie auf seiner
"Italienreise" beschrieb und bei dieser Gelegenheit den
netten Bozener "Obstweibern" ein Plätzchen in der Weltliteratur
verschaffte...
Ötzi
- Gletschermumie aus der Jungsteinzeit |
Als ein Nürnberger
Ehepaar am 19. Sept. 1991 während einer Wanderung
über das Tisenjoch am Rande eines Gletschers einen grausigen
Leichenfund machte und diesen wenig später dem Wirt
der nahen Similaunhütte
meldete, ahnte noch niemand, dass abtauendes Gletschereis
die
wohl berühmteste Leiche der Welt freigegeben hatte.
Bald
wurde klar, dass es hier weder ein aktuelles Unglück
noch einen exotischen Kriminalfall zu vermelden gab,
sondern eine archäologische Sensation. Zunächst aber musste
ein Streit um die hoheitsrechtliche Position des Fundortes des
Gletschermanns nahe der italienisch-österreichischen Grenze
ausgefochten
werden: Den Grenzverlauf bildet hier laut dem 1918 in Saint-Germain-en-Laye
ausgehandelten Staatsvertrag die verlaufende Wasserscheide
zwischen Etsch- und Inntal. Da dieser natürliche Verlauf
im Bereich des Tisenjochs aber jahrhundetelang unter
Schnee und Eis verborgen war, half hier nur eine "gedachte
Linie", weiträumig durch Grenzsteine festgelegt.
Nach Ötzis Entdeckung
wurde bereits drei Wochen später der Fundort aufwändig
neu vermessen: Jetzt deutlich erkennbar im Zuflussbereich des zum
Inn entwässernden Ötztales gelegen,
liegt der Fundort auf Basis der alten Grenzsteine nur
92,56 m von der Staatsgrenze entfernt, aber nach
der Grenzsteinregelung eindeutig
auf Südtiroler Boden.
Nach jahrelangen Erstuntersuchungen
im Pathologischen Institut der Universität Innsbruck
wurden Mumie und Beifunde 1997 unter großem Medienspektakel
in das Archäologiemuseum nach
Bozen überführt. Ein Jahr später öffnete der
zur Präsentation eingerichtete Neubau: Seitdem kann der über 5.300 Jahre alte "Mann
aus dem Eis" im Südtiroler Archäologiemuseum
öffentlich bestaunt werden
(Di-So von 10-18 Uhr, Eintritt 8 €). Neben der
Leiche, die auf einer Präzisionswaage in einer Kühlzelle
bei -6 ° C und 98 % Luftfeuchtigkeit gelagert
wird und durch eine 40 cm x 40 cm große
Sichtscheibe betrachtet werden kann, zeigen die Räume
alle restaurierten Begleitfunde, von der Bekleidung
(Schuhwerk, Beinkleider, Fellmantel und Grasmatten-Umhang)
über die Ausrüstung (Beil, Pfeile und Bogen, Köcher)
bis hin zur mitgeführten Hausapotheke.
Nie zuvor
sind so gut erhaltene Alltagsgegenstände aus der Jungsteinzeit
entdeckt worden. Alle Exponate wurden durch ein weltweites
Netzwerk wissenschaftlich untersucht und die Ergebnisse
eindrucksvoll museal aufgearbeitet: Der
ca. 45 Jahre alte Mann aus der spätneolithischen
Kupferzeit um 3.350 v. Chr. Geburt starb abgehetzt
und durch einen Pfeil verwundet. Warum er auf diesem
Pass wanderte, bleibt ebenso Spekulation wie der Grund,
warum er hier durch Waffengewalt sterben musste... Fest
steht, über 5.300 Jahre später erblickte der Gletschermann
noch einmal das Licht der Welt, heuer als Medienstar.
Nach einer beispiellosen weltweiten Berichterstattungs-Orgie
folgte die skrupellose Kommerzialisierung, begonnen
bei Mitnahme-Souvenirs aller Art über Ötzi-Pizzas bis
hin zum Musical "Frozen
Fritz" oder dem gleichnamigen Onlinespiel.
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Veranstaltungen wie das Bergfest am 15. August
in Grosio oder das internationale Bergfilm-Festival im Juli/August
in Ponte di Legno locken viele Besucher in die Region, ebenso wie
der
"Große Preis von Meran", ein Pferderennen jeweils
Ende
September. Im Juni lockt in Brixen das Autobergrennen Milland
und St. Leonhard im Passeiertal feiert
im Juli sein Schützenfest.
Schnell-Index (PLZ
für Routenplaner und Tel-Nr. für Nachfragen): I-38640 St.
Leonhard
in Passeier (Geburtshaus Andreas Hofer, Tel. ++39 (0473) 656342) I-39100 Bozen (Landesmuseum, Tel. ++39 (0471) 320100)

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Literatur &
Karten
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Literatur
& Karten:
Bücher:
Lass, Nick "Die schönsten
Routen in Südtirol und im Trentino",
Motorrad Guide und Roadbook, Bruckmann Verlag, München 2002, ISBN 3-7654-3690-9, € 11,90
Lass, Nick: "Die schönsten
Routen in den Dolomiten",
Motorrad Guide und Roadbook, Bruckmann Verlag München 2002, ISBN 3-7654-3662-3, € 11,90
Geser, Rudolf: Die schönsten
Motorradtouren Südtirol/Dolomiten, Südwest Verlag, München 1998
(2. überarb. Auflage), ISBN 3-517-07789-5, € 15,95
Denzel, H. (Hg.): "Motorrad Touren in den Alpen" Über
100 Rundfahrten (hier Italientouren Nr. 52 - 87, die meisten
in den Dolomiten und Südtirol),
Denzel Verlag, Innsbruck, 5. Auflage 1999, ISBN 3-85047-758-4,
€ 22,-
Denzel, Harald (Hg.): "Motorrad Touren Ostalpen" Über
75 Rundfahrten (hier Touren ""),
Denzel Verlag, Innsbruck, Erstauflage 2002, ISBN 3-85047-761-4,
€ 22,-
Denzel, E. und H.: "Großer Alpenstraßenführer"
(hier Südtirol, S. 306-341),
Denzel Verlag, Innsbruck, 21. Auflage 2001, ISBN: 3-85047-763-0, € 36,-
Laufer, Lixi (Hg.): "Die
schönsten Routen in den Alpen",
Motorrad Reiseführer (hier Tour "Südtiroler Geschichten", S. 114 - 131), Bruckmann Verlag,
München 2001, ISBN 3-7654-3526-0, € 16,90
Laufer, Lixi (Hg.:): Die schönsten
Touren in Italien, Motorrad Reiseführer, (Tour "Urlaub
bei Freunden: Trentino", S. 22 - 39),
Bruckmann Verlag, München 1998, ISBN 3-7654-3397-7, € 16,90
Bauregger,
Heinrich/ Heinrich, Elvira: "Mit
dem Motorrad durch die Alpen", Pässe, Naturschönheiten, Übernachtungen,
40 schönste Touren (Tour 14 "Um das Felsenreich der
Brenta" und Tor 15 "Im Ortler-Nationalpark"), Südwest-Verlag
München,
1. Auflage 1998, ISBN 3-517-07602-3. € 26,-
von Puttkammer, Eberhard: Motorradtouren in den Alpen, 20 Touren mit Leporellos/Roadbooks (Tour 8 "Südtirol
und die nördl. Dolomiten, Tour 10 "Südtirol und Trentino",
Tour 11 "Gardasee und Trentino"), Steiger
Motorradführer, Steiger Verlag, 2. Auflage 1998, ISBN 3-89652-121-7, (nicht mehr
lieferbar, alter Preis umgerechnet € 10,12)
Lass, Nick: "Die schönsten
Trips durch ITALIEN",
Motorrad Reisen, Bildband inklusive herausnehmbarem 32-seitigen Tourenbegleiter, 17 Motorradstrecken in die schönsten Regionen Italiens (hier Tour "Südtirol"),
Bruckmann Verlag München, Erstauflage 2002, ISBN 3-7654-3736-0, € 29,90
Reihe Merian live!, "Südtirol".
Reisen mit Erlebnis-Garantie.
Gräfe u. Unzer-Verlag, ISBN 3-7742-6124-5, € 7,95 / sFr 14,60
Karten
(beschichtet):
DIE MOTORRAD GENERALKARTE
Norditalien , "Südtirol,
Dolomiten, Trentino", Maßstab 1:200.000, aufgeklappt 137 x 40 cm,
reißfest & wasserabweisend, inkl. Treffs, Werkstätten
u.a. Infos, MAIRDUMONT, Ostfildern, Erstauflage März 2006, ISBN 3-8297-2091-2, € 5,90
Motorradkarte Oberbayern, Tirol,
Südtirol mit Ausflugszielen,
Einkehr-, Freizeittipps- und Tourenvorschlägen, Maßstab
1:200.000, laminiert, abwaschbar, beliebig faltbar, PUBLICPRESS-Verlag,
Geseke 2006, ISBN 3-89920-269-4,
€ 4,95,
Trentino/Südtirol (mit Dolomiten und Gardasee),
wasserabweisend, Maßstab 1:200.000, Kartographie Nueva Arti Grafiche Ricordi
S.r.l. Milano, Fallert M-Design,
Sasbachwalden,
Ausgabe 1998, € 12,90
Karten
(Papier):
DIE GENERALKARTE - pocket, Blatt "Südtirol - Dolomiten
- Trentino",
Maßstab 1:200.000, MAIRS Geogr. Verlag, Ostfildern, Ausgabe 2002, ISBN
3-8297-2056-4, € 4,95
ergänzende
allgemeine
Literatur:
Fleckinger, Angelika: Ötzi, der Mann aus dem Eis, Folio-Verlag
Wien/Bozen, 2 Ausgabe 2003, ISBN 3-85256-209-0, € 10,60
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Touristik-Anschriften
und andere
(Die
italienische Ortsvorwahl-Null
bei Telefonaten aus dem Ausland muß mitgewählt werden!)
Staatliches italienisches Fremdenverkehrsamt ENIT, (siehe
auch www.enit.it, mehrsprachig
inkl. deutsch):
Prospektanforderung in D unter gebührenfreier Tel. 0080000482542,
ansonsten: Karl-Liebknecht-Str. 34, D-10178 Berlin, Tel. 030/ 2478398,
Fax 2478399; Lehnbachplatz 2, D-80333 München, Tel. 089/ 531317,
Fax 534527;
Kaiserstraße 65, D-60329 Frankfurt/M., Tel. 069/ 237434,
Fax 232894; aus Österreich Kärntner Ring 4, A-1010 Wien,
Tel. (A) 01/ 505163012, Fax (A) 01/ 5050248,
aus der Schweiz Uraniastrasse 32,
CH-8001 Zürich, Tel. (CH) 01/ 2117917,
Fax (CH) 01/ 2113885
Südtirol: Südtirol Tourismus Werbung, Pfarrplatz 11, I-39100 Bozen, Telefon ++39 (0471) 993808, Fax 993899;
Tourismusverband Südtirols Süden, Pillhofstr. 1, I-39010 Frangart,
Tel. ++39 (0471) 633488, Fax 633367,
www.suedtirols-sueden.bz.it
Stadt- und Regionen-Infos (Auswahl):
Verkehrsamt
Bozen (Bolzano), Waltherplatz 8, I-39100 Bozen, Tel. ++39 (0471) 307001, Fax 980128,
www.bolano-bozen.it
Tourismusverein Passeiertal,
Passeirerstraße 40, I-39015 St. Leonhard in Passeier, Tel. 0039 0473/ 656188, Fax 656
624, www.passeiertal.it
Tourismusverband Hochpustertal,
Pflegpllatz 1, I-39038 Innichen, Tel. ++39 (0474) 913156, Fax 914361,
www.altapusteria.net
Tourismusverband
Vinschgau, Kapuzinerstr. 10, I-39028 Schlanders (Silandro),
Tel. ++39 (0473) 620480, Fax 620481,
www.vinschgau.suedtirol.com
Tourismusverein
Sterzing (Vipiteno), Stadtplatz 3, I-39049 Sterzing, Tel.
++39 (0472) 765325, Fax 765441,
www.infosterzing.it
Ferienregion Ortler im Nationalpark
Stilfserjoch, Informationsbüro Sulden,
Hauptstraße 72, I-39029 Sulden, Tel.
++39 (0473) 737060, Fax 613182,
www.ortlergebiet.it
Tourismusstraßen: Die
Große Dolomitenstraße (SS 48) verbindet seit fast 100 Jahren
Bozen auf direktem Weg mit Cortina. Sie führt von Bozen 109 km entlang
der schönsten Gebirgsstöcke, zunächst durch das Eggental, über Canazei
und Arabba weiter nach Cortina d´Ampezzo.
Sonstige Infos
& private Seiten:
www.hallo.com
Zum Südtiroler
Bürgerinfosystem der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol mit vielen Touristik-Links:
www.provinz.bz.it/tourismus
ebenfalls
vom Bürgersystem eine Liste aller Museen:
www.provinz.bz.it/museenfuehrer
Sehr schön gestaltetes Touristik-Portal: www.suedtirol-it.com
Regionales
Portal von Kaltern und Tramin www.kalterersee.com
Anreise: Zur Anreise nach Norditalien sind als bequeme Anfahrt die
alternativen Möglichkeiten über Dienstleistungen der Motorradtransport-Unternehmen
oder durch den DB-Autoreisezug bis nach
Bozen
in Erwägung zu ziehen.
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