Im
Land der Kalkriesen: Moutier im Schweizer Jura mit eindrucksvoller
"Cluse" © Red. RIDER´S GUIDE
Wellblech
aus Gestein: Typisches Längstal im Schweizer Jura © Red. RIDER´S GUIDE
Rhapsodie
in blau-weiß: Aufgestaute Doubs an der Chatelot-Staumauer © Red. RIDER´S GUIDE
Hier
rauscht und klappert es tief in der Erde: Unterirdische Mühlen im
Grenzort Le Locle © Red. RIDER´S GUIDE
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Sehenswertes:
Die
schönsten Aussichtspunkte wurden
bereits unter "Treffpunkte" vorgestellt. Am "Creux de Van" liegt
ein gewaltige Felskessel im Jurakalkgestein mit steilen Abruchkanten, ein
kurzer Fußweg von der Alpwirtschaft Soliat führt dorthin (von Yverdon-les-Bains
am Lac de Neuchâtel nach Ste Croix, Fleurier und Couvet,
dort auf die Fahrstraße zum "Creux de Van" abbiegen).
Oberhalb des "Lac de Joux"
bietet der 1.489 m hohe Aussichtpunkt "Dent de Vaulion"
einen tollen Weitblick bis zu den Alpen mit dem 4.807 Meter hohen
Mont Blanc.
Im 2001 neu eröffneten Touristenzentrum von
Bellelay kann
man in der Historischen
Schaukäserei der Herstellung des im Jura beheimateten Tête de Moine,
dem Mönchskopf,
beiwohnen.
Nördlich der schon
sehr französisch geprägten Stadt La Chaux de Fonds lohnt
der Abstecher
zum Restaurant auf dem Roches de Mauron.
Nach einer Waldtour bietet sich ein zum imposanten Ausblick auf die zum
See gestaute
Doubs mit der Chatelot-Staumauer. Die "Seen der Doubs" sind auf
französischer Seite vom
Ort "Les
Brenets" anfahrbar, diese Ufer sind sehr reizvoll. Eine Stichstraße
führt zum 27 m hohen Doubs-Wasserfall, ein wirklich eindrucksvolles Naturschauspiel.
Zurück in der Schweiz kann im Grenzort "Le Locle" das Uhrenmuseum im
Château des Monts besichtigt werden (geöffnet tgl. außer Mo v. 10 -
12 u. 14 - 17 h).
Zeitmesser-Fans werden sich hier richtig wohl fühlen: Handgefertigte
Kostbarkeiten
sind hier versammelt, alte Turmuhren, meisterhaft konstruierte Stoppuhren und eine
Automatensammlung.
Die am Ortsrand erst vor wenigen Jahren auf privater Initiative
restaurierten Höhlenmühlen
direkt am Roches-Grenzpass bieten einen einzigartigen Ausflug in die
Unterwelt zwischen Mühlsteinen, Zahnrädern und Sägen. Das schon im 16. Jh. auf mehreren Ebenen ausgebaute Mühlensystem innerhalb einer Kalkhöhle
ist ein sehenswerter TOPTIPP besonders für historisch-technisch interessierte
Mühlenfans (geöffnet v.
10 - 12 u. 14 - 17.30 h). Freiburger Mittelland Fribourg
mit seiner schmucken Altstadt unterhalb der gotischen St. Nikolas-Kathedrale
verdient einen längeren Halt. Die Lage hoch über einer Schleife
der Saane (franz. Sarine) auf einem steil abfallenden Bergrücken ist
sehr reizvoll und lässt auf eine strategische gewählte Ortslage schließen:
Das Schweizer Freiburg geht wie das deutsche auf die hochmittelalterliche
Gründungswelle
des Zähringer-Geschlechts zurück, weltweit die ersten politisch
motivierten und gezielt durchgeführten Stadtgründungen überhaupt.
Neben vielen gotischen Häusern überzeugt Fribourg durch die
vielen Brunnen. Nicht zuletzt dank der Universität mit ihren zahlreichen
Studenten gibt sich die Stadt jung und lebensfroh.
Die Mittellandregion um Fribourg lockt mit schönen
Seenlandschaften der aufgestauten Saane, besonders um den schmalen,
14 km langen Lac de la Gruyère.
Murten
(franz. Morat) an der deutsch-französischen Sprachgrenze und am
reizvollen gleichnamigen See gelegen, ist ein Muss-Halteziel für
Altstadt-Fans: Kaum eine Stadt hat den städtebaulichen Charme des
15. - 18. Jahrhundert so überzeugend bis in der Gegenwart
erhalten können. Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen der 800 Jahre
alten Zähringer-Gründung sind gut zugänglich, die fast vollständig
erhaltene Stadtmauer durchweg begehbar.
In der von Milch- und Viehwirtschaft geprägten
Greyerzer
Mittellandregion erreicht man bei den Städtchen Bulle
und Gruyère
die ersten Alpenausläufer. Das pitoreske Gruyère kann eine noch
fast vollständige Stadtmauer vorweisen. Für Horrorstimmung in dem ländlich
braven Schweizer Ort
sorgt das Giger-Museum
mit seinen skurrilen Alien-Exponaten, die schon in Hollywood
für Aufregung sorgten (im Sommer tgl v. 10-18 h geöffnet). Wer
einer Gruyèrer-Käserherstellung
beiwohnen möchte, tourt im gleichnamigen Ort zum westlichen Ortsteil
Pringy zur Schaukäserei
(geöffnet tgl. von 9-19 h, Herstellung bis 15 h, Eintritt
SFr 5).
Waadtland (Vaud) Bikerziele im durchgehend französischsprachigem
Waadtland sind neben den Gipfelkämmen des Juras der Lac Léman
(Genfer See) mit der sehenswerten Altstadt von
Lausanne (Cité) und dem mondänen Montreux,
sowie die steilen Bergstraßen, die vom unteren Rhônetal in die Region
der Savoyer
Hochalpen zwischen dem 2.042 m hohen Rochers de Naye
und den 3.210 m hohen Les Diablerets hinaufführen. Besonders
Aigle dient
als Basisort für Schräglagen-Aufstiege zum 1.445 m hohen Col
des Mosses oder zum 1.546 m hohen Col du Pillon Richtung
Gsteig im Berner Land.
Das
nordöstliche Ufer des Genfers Sees wird von der Sonne geradezu verwöhnt.
Ein Stop an den Uferanlagen der Corniche de Lavaux zwischen
Lausanne und Vevey oder der "Waadtländer Riviera"
zwischen Vevey oder Montreux lohnt sich allemal. In Vevey
zieht es Fotofreunde in das Schweizerische Cameramuseum
(Musée Suisse de l´appareil photographique), das auf fünf Etagen
so manchen Leckerbissen aus den letzten 120 Jahren bereithält.
In
Montreux
fühlt man sich dank Hanglage der
Stadt an den Ausläufern der Savoyer Alpen mit mediterraner
Vegetation, den Palasthotels und dem Casino durchweg nach Monaco
versetzt. Am Seeufer überraschen neben den Maulbeer- und Mandelbäumen
auch Pinien, Zypressen und sogar Palmen. Der Weinanbau reicht hier
bis
in 600 m Höhe, der Obstanbau sogar bis auf knapp 1.000 Meter. Im
reizvollen Vielleneuve
am Ostende des Genfer Sees wirkten die Dichter Lord Byron, Victor
Hugo und der Maler Oskar Kokoschka.
Schnell-Index (PLZ
für Routenplaner und Tel.-Nr. für Nachfragen): CH-1663
Gruyères (Museum HR Giger, Tel. 041/ 269212200, Fax 269212211); CH-1662
Pringy-Gruyères (La Maison du Gruyère, Tel. 026/ 9218400, Fax 9218401); CH-2325
Les Planchettes (Restaurant des Roches-de-Moron, Tel. 041-032/ 9134117); CH-2412
Le
Locle (Höhlenmühlen, Tel. ++41-(0)39/ 316262); CH-2412 Le
Locle (Uhrenmuseum, Tel. ++41-(0)39/ 311680); CH-2713 Bellelay (Schaukäserei,
Tel. ++41-(0)32/ 4847171,
Fax 4847172);
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Kulinarisches
Käseleckereien
aus der Schweiz © Switzerland Cheese Marketing GmbH
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Kulinarisches:
Neben Fisch aus den
Juraflüssen, der häufig in edlen Schweizer Weinen zubereitet wird, die
natürlich auch gerne getrunken werden, liebt
man den Gemüseeintopf, der durch Zugabe geräucherter Wurst sein
besonderes Aroma erhält. Weitere Spezialitäten sind die regionalen
Käsesorten.
Aus
dem Jura exportiert
wird der aus dem Kloster Bellelay stammende Tête de Moine, ein blumig-würziger Hartkäse, der als "Mönchskopf" auf einem speziell gefertigten
Holzteller an einer
Metalllanze aufgespießt wird: Mit einem an der Lanze eingehängten
Rundhobel, der Girolle, wird der Käse abgeschabt. Die hauchdünnen
Scheiben rollen sich trichterförmig wie eine Rosette zusammen: Bon appetit!
Das Freiburger Mittelland liefert
zwei berühmte Käsesorten, den
Gruyère (Greyerzer)
aus dem gleichnamigen Ort, den es in vielen Varianten gibt, und
den würzigen, zart schmelzenden Vacherin Fribourgeois Village
aus der weitläufigen Region im Sarine-Tal, in der auch Fribourg
selbst liegt.
Der Greyerzer Käse ist natürlich das
wichtigste Bestandteil des Waadtländer Fondues, das mit Knoblauch,
Weißwein, Kirschwasser und weiteren Gewürzen zubereitet wird. Ein
Schweizer Fondue wird meist als abendfüllendes Gesellschaftsessen
zelebriert, bei dem es sich ausgezeichnet über Gott und die Welt
endlos plaudern lässt...
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Literatur &
Karten |
Literatur
& Karten:
Bücher:
Waeber, Michael: Die schönsten Motorradtouren in der
Schweiz (hier Tour 14 - 16, Weißenstein, Hoch über dem Lac de Neuchâtel,
Genfer See und Lac de Joux), Südwest Verlag, 2. Auflage 1998, ISBN 3-517-001807-4, (vergriffen, alter
Preis umgerechnet € 10,12);
Puttkammer, Eberhard: Motorradtouren in den Alpen, 20 Touren mit Leporello, (hier Tour 14, Durch
die Walliser Alpen ins Aostatal), Steiger
Motorradführer, Steiger Verlag, 2. Auflage 1998, ISBN 3-89652-121-7, (nicht mehr
lieferbar, alter Preis umgerechnet € 10,12);
allgem.
Bücher: Zur Schweizer
Juraregion
liegt (mit der Ausnahme von Wanderführern) derzeit leider keine hier
empfehlenswerte deutschsprachige
Literatur vor!
MICHELIN-Reiseführer "Schweiz" (Landesführer
mit den interessantesten Kultur- und Naturdenkmälern, bewertet mit
drei-Sterne-System) Paris/Karlsruhe,Neuauflage 2002, ISBN 2-06-000157-9, € 14,30
für
Abstecher ins Französische Jura:
MICHELIN-Reiseführer
"Burgund und Französischer Jura" (Regionalführer
mit den interessantesten Kultur- und Naturdenkmälern, bewertet mit
drei-Sterne-System) Paris/Karlsruhe, 2. Auflage 1998, ISBN 2-06-231002-1,
€ 12,80
Karten:
Schweiz,
wasserabweisend, Maßstab 1:301.000
(beidseitig bedruckt mit Ortsregister und Innenstadtpläne), Kartographie Kümmerly
+ Frey, Fallert M-Design,
Sasbachwalden 1998, € 12,90
Herkules, Schweiz extrem, reißfest
aus Tyvek®-Polyethylen-Flies,
1:301.000, Kartographie Kümmerly + Frey, doppelseitig bedruckt,
WEPRO, CH-Wolfhausen 2000, ISBN 3-909211-03-8,
€ 9,90
Motorrad-Powerkarte Alpen-Blatt 2 "Westschweiz, Wallis, Aostatal",
Maßstab 1:300.000, wasserabweisend,
GOOD VIBRATIONS-Verlag,
Erlensee 2001, ISBN 3-932157-61-3,
€ 5,80
Motorrad-Powerkarte
Alpen-Blatt 3 "Seealpen, Piemont, Cote d´Azur". Laminiert,
Maßstab 1:300.000, wasserabweisend, Good Vibrations-Verlag, Erlensee 2001,
ISBN 3-932157-62-1, € 5,80
Optimal für die Detailplanung:
MICHELIN, Maßstab 1:200.000, Nr. 216 "Basel, St.
Gallen" (mit Jura-Nordteil bis Neuchâtel), ISBN 2-06-700-216-3; und Nr. 217 "Genf, Bern" mit Jura-Südteil, ISBN 2-06-700-217-1,
je € 5,00.
oder alternativ die Karten aus der Frankreich-Serie:
MICHELIN, Maßstab 1:200.000, Nr. 66 "Dijon, Besançon,
Mulhouse" mit Jura-Nordteil ", ISBN 2-06-700-216-3, und Nr. 70 "Beaune,
Mâcon, Évian" mit Jura-Südteil, sowie Bern und Genfer See, ISBN 2-06-700-216-3,
je € 5,00.
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